Wirkung, Fütterung und Tipps aus der Praxis
Die Artischocke ist schon lange nicht mehr nur ein Gemüse auf dem Speiseplan der Menschen. Auch in der Pferdefütterung findet sie zunehmend ihren Platz – und das aus gutem Grund. Wenn du dein Pferd auf natürliche Weise unterstützen möchtest, beispielsweise bei der Entgiftung, der Leberfunktion oder dem Stoffwechsel, kann die Artischocke eine echte Hilfe sein. In diesem Ratgeber erfährst du, wofür Artischocken bei Pferden gut sind, wie du sie füttern kannst und worauf du unbedingt achten solltest.
Wofür ist die Artischocke beim Pferd gut?
Die Artischocke ist ein vielseitiges Kraut, das in der Pferdefütterung vor allem zur Unterstützung von Leber und Stoffwechsel eingesetzt wird. Ihre Inhaltsstoffe, insbesondere Cynarin und Bitterstoffe, haben viele positive Effekte für die Gesundheit deines Pferdes:
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Förderung der Leberfunktion
Die Artischocke regt die Leber zur Produktion von Galle an. Das verbessert die Fettverdauung und entlastet den gesamten Stoffwechsel.
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Unterstützung der Entgiftung
Die gesteigerte Galleproduktion hilft dem Körper, Stoffwechselabbauprodukte und Schadstoffe besser auszuscheiden – dies ist besonders vorteilhaft nach Wurmkuren, Medikamentengaben oder in der Rekonvaleszenz.
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Verbesserung der Verdauung
Die Bitterstoffe stimulieren die Verdauungssäfte und fördern eine gesunde Darmtätigkeit. Das ist hilfreich bei Blähungen, Kotwasser oder träger Verdauung.
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Stärkung des Immunsystems
Durch die Förderung der Entgiftung und Nährstoffverwertung wird das Immunsystem gestärkt, sodass das Pferd wacher, vitaler und widerstandsfähiger wirkt.
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Unterstützung bei Haut- und Fellproblemen
Viele Pferde mit Leberbelastungen zeigen stumpfes Fell, Juckreiz oder Hautprobleme. Eine leberunterstützende Kur mit Artischocke kann hier Abhilfe schaffen.
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Ergänzung im Fellwechsel
Gerade im Frühling und Herbst, wenn Leber und Stoffwechsel besonders gefordert sind, ist die Artischocke ein wertvoller Futterzusatz.
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Wertvolle Kombination mit anderen Kräutern
In Verbindung mit Mariendistel (leberregenerierend) und Löwenzahn (entwässernd und stoffwechselanregend) entfaltet die Artischocke ihre Wirkung noch gezielter – perfekt für Kräuterkuren.
Aufgrund ihrer vielseitigen Wirkung und guten Verträglichkeit ist die Artischocke eine bewährte Futterergänzung zur ganzheitlichen Unterstützung von Leber, Verdauung, Fell und allgemeinem Wohlbefinden beim Pferd.
Wirkung der Artischocke: Was sagen Erfahrung und Wissenschaft?
Die Erfahrungen vieler Pferdehalter zeigen, dass sich das Wohlbefinden ihrer Pferde verbessert, wenn diese regelmäßig Artischockenblätter erhalten. Oft wird über glänzenderes Fell, gesteigerte Vitalität und eine bessere Verdauung berichtet. Im Zusammenspiel mit anderen Heilpflanzen wie Mariendistel und Löwenzahn entfaltet die Artischocke ihre volle Wirkung.
Die Mariendistel ist bekannt für ihre regenerierende Wirkung auf die Leberzellen, während der Löwenzahn zusätzlich Niere und Galle anregt – zusammen bilden sie ein starkes Trio zur Unterstützung der inneren Reinigung und des Stoffwechsels beim Pferd.
Die Wirkung von Artischocke in Kombination mit anderen Kräutern beim Pferd
Kraut |
Wirkung |
Unterstützt beim Pferd |
Kombination mit Artischocke sinnvoll? |
Artischocke |
Anregung von Galle & Leber, Entgiftung, Verdauungsförderung |
Leberfunktion, Stoffwechsel, Fell, Verdauung |
– |
Mariendistel |
Leberzellregeneration, antioxidativ, entzündungshemmend |
Leberregeneration nach Medikamentengabe oder Erkrankung |
Ja – synergistische Wirkung |
Löwenzahn |
Anregung von Niere und Galle, leicht entwässernd, stoffwechselanregend |
Ausleitung von Giftstoffen, Unterstützung bei Stoffwechselproblemen |
Ja – perfekt für Entgiftungskuren |
Brennnessel |
Blutreinigend, harntreibend, reich an Mineralstoffen |
Unterstützung von Haut, Fell, Niere, Stoffwechsel |
Ja – ergänzend zu Artischocke |
Schafgarbe |
Entzündungshemmend, verdauungsfördernd, krampflösend |
Magen-Darm-Beschwerden, Stoffwechselprobleme |
Ja – gut für empfindliche Pferdemägen |
Kurkuma |
Entzündungshemmend, leberschützend, antioxidativ |
Leber, Immunsystem, Gelenke |
Ja – mit etwas Öl für bessere Aufnahme |
Birkenblätter |
Harntreibend, stoffwechselanregend, ausleitend |
Unterstützung der Nieren, Hautprobleme |
Ja – bei Entgiftung über Leber & Niere |
Weißdorn |
Stärkend fürs Herz-Kreislauf-System |
Schwache Pferde, Senioren, Kreislaufschwäche |
Möglich, aber weniger direkte Ergänzung |
Tipp: Eine Kombination aus Artischocke, Mariendistel und Löwenzahn ist bei Pferdehaltern besonders beliebt, um das Pferd auf natürliche Weise zu entgiften, den Fellwechsel zu unterstützen oder den Körper nach der Gabe von Medikamenten zu reinigen.
Wie füttert man Artischocken bei Pferden?
In der Regel erfolgt die Fütterung in Form von geschnittenen Artischockenblättern oder als Bestandteil von Kräutermischungen. Dabei ist es wichtig, auf eine gute Qualität der verwendeten Kräuter zu achten, die frei von Schadstoffen und Pestiziden sind und möglichst aus kontrolliertem Anbau stammen.
Fütterungsempfehlung:
- Tagesmenge: ca. 10–30 g getrocknete Artischockenblätter pro 500 kg Körpergewicht.
- Dauer: kurweise über 3–6 Wochen, zwei- bis dreimal im Jahr.
- Am besten ins Futter oder ins Mineralfutter einmischen.
- Bei sehr wählerischen Pferden kannst du die Blätter leicht anfeuchten oder sie unter ein schmackhaftes Produkt mischen.
Was du bei der Fütterung beachten solltest
Auch wenn die Artischocke ein echtes Naturtalent ist, gibt es einige Punkte, die Du bei der Fütterung beachten solltest, damit sie Deinem Pferd gut bekommt und optimal wirkt.
- Kurweise füttern
Artischockenblätter sollten nicht dauerhaft, sondern nur über einen begrenzten Zeitraum gefüttert werden. Ideal sind Kuren von drei bis sechs Wochen, zwei- bis dreimal im Jahr.
- Auf die Reaktion des Pferdes achten
Jedes Pferd reagiert individuell. Beobachte, ob sich Verhaltensänderungen, Appetitlosigkeit oder Unwohlsein zeigen. In solchen Fällen die Dosis anpassen oder die Fütterung pausieren.
- Nicht für trächtige Stuten geeignet
Die entgiftende Wirkung kann unerwünschte Prozesse im Körper auslösen, weshalb während der Trächtigkeit auf Artischocke verzichtet werden sollte.
- Vorsicht bei bestimmten Vorerkrankungen
Pferde mit Gallensteinen, akuten Leberentzündungen oder starker Schwäche dürfen nur nach tierärztlicher Rücksprache die Artischocke erhalten.
- Verwende nur hochwertige Produkte
Achte auf geschnittene Artischockenblätter in geprüfter Qualität, die frei von Schadstoffen und Zusatzstoffen sind und aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen.
- Richtige Darreichung
Am besten wird die Artischocke leicht angefeuchtet unter das tägliche Futter oder ein hochwertiges Mineralfutter gemischt. Bei mäkeligen Pferden helfen Mash oder Apfeltrester als „Geschmackshelfer“.
- Kombination mit anderen Kräutern
Besonders effektiv ist die Artischocke in Kombination mit Mariendistel und Löwenzahn, da sie gemeinsam Leber, Niere, Darm und Stoffwechsel unterstützen.
Mit diesen einfachen, aber wichtigen Hinweisen stellst du sicher, dass die Artischocke deinem Pferd wirklich guttut und langfristig zu seiner Gesundheit beiträgt.
Fazit
Die Artischocke kann dein Pferd auf sanfte, aber wirkungsvolle Weise bei der Leberentgiftung, der Verdauung und dem allgemeinen Stoffwechsel unterstützen. Vor allem in Kombination mit Kräutern wie Mariendistel und Löwenzahn entsteht ein effektives Team für die innere Reinigung. Dabei ist es wichtig, auf die richtige Dosierung, gute Produktqualität und kurweise Anwendung zu achten. So kannst du mit natürlichen Mitteln zur Gesundheit und Vitalität deines Pferdes beitragen.
Artischocke für Pferde ist ein spannendes Thema mit viel Potenzial für die ganzheitliche Unterstützung deines Pferdes. Probiere es aus – dein Pferd wird es dir danken!
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