Kupfer Pferd

Kupfer Pferd

30. Mai 2025

Warum dieses Spurenelement so wichtig ist 

Kupfer ist für Pferde viel mehr als nur ein weiteres Spurenelement im Mineralfutter. Es spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und beeinflusst Fell, Knochen, Hufe, Sehnen, das Immunsystem sowie das Nervensystem. In diesem Ratgeber erfährst du, warum Kupfer für dein Pferd so wichtig ist, wie ein Mangel erkannt wird, welche Produkte sich zur Fütterung eignen und worauf du bei der Dosierung achten solltest. 

Warum braucht das Pferd Kupfer? 

Kupfer unterstützt zahlreiche lebenswichtige Prozesse im Körper deines Pferdes. Es ist unter anderem beteiligt an: 

  • der Bildung von Kollagen, das wichtig für stabile Sehnen und Bänder ist, 
  • der Pigmentierung des Fells 
  • der Bildung von roten Blutkörperchen (Blutbildung) 
  • einem funktionierenden Immunsystem 
  • einem gesunden Knochenaufbau, vor allem bei Fohlen 
  • dem Schutz der Nerven durch die Bildung von Myelin 

Ein ausgeglichener Kupferhaushalt sorgt also ganz natürlich dafür, dass dein Pferd gesund bleibt und leistungsfähig ist. 

Kupfermangel beim Pferd: Symptome und Ursachen 

Ein Kupfermangel ist bei Pferden gar nicht so selten – und wird trotzdem oft erst spät erkannt. Das liegt daran, dass Kupfer hauptsächlich in der Leber gespeichert wird und die Werte im Blutbild häufig noch als normal erscheinen, obwohl die Speicher längst aufgebraucht sind. Die ersten Symptome sind meist unspezifisch und werden daher leicht mit anderen Problemen verwechselt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass du weißt, worauf du achten musst und was die typischen Anzeichen sind. 

Typische Symptome bei Kupfermangel

Ein Kupfermangel kann sich bei Pferden auf ganz unterschiedliche Weise äußern. Die häufigsten Symptome sind: 

  • Verändertes Fell: Das Fell wird stumpf und glanzlos. Bei dunklen Pferden kann es sogar zu einer rötlich-bräunlichen Verfärbung kommen, insbesondere an Mähne und Schweif – ein klassisches Warnsignal für einen Kupfermangel. 
  • Schlechter Hufzustand: Brüchige oder spröde Hufe, schlechte Hornqualität oder langsames Hufwachstum können ebenfalls auf eine unzureichende Kupferversorgung hinweisen. 
  • Wachstumsstörungen bei Fohlen: Kupfer spielt eine wichtige Rolle im Knochen- und Sehnenaufbau. Fehlt das Spurenelement in der Jungtierfütterung, kann dies zu irreversiblen Schäden am Bewegungsapparat führen. 
  • Infektanfälligkeit und schlechte Wundheilung: Da Kupfer das Immunsystem unterstützt, kann ein Mangel zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen. Auch kleine Wunden heilen schlechter oder entzünden sich schneller. 
  • Schwäche im Bindegewebe: Besonders bei stark beanspruchten Sehnen und Bändern kann es bei einem Kupfermangel zu Problemen kommen, die sich oft in Form von Lahmheiten oder Überlastungssymptomen zeigen. 
  • Blutarmut (Anämie): Kupfer ist an der Bildung von Hämoglobin beteiligt. Ein Mangel kann somit die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen und zu Leistungseinbußen führen. 
  • Nervosität oder neurologische Auffälligkeiten: Bei länger anhaltendem Mangel können auch Probleme im Nervensystem auftreten. 

Je nach Pferd und Haltungsform können diese Symptome einzeln oder in Kombination auftreten. Bei jungen, wachsenden Pferden wie Fohlen oder Zuchtstuten ist besondere Vorsicht geboten, da ihr Kupferbedarf besonders hoch ist. 

Ursachen für Kupfermangel beim Pferd 

Es gibt verschiedene Gründe, warum Pferde nicht ausreichend mit Kupfer versorgt werden. 

  • Kupferarme Böden und Futtermittel: In vielen Regionen sind die Böden von Natur aus kupferarm. Wenn das Heu oder Gras dann ausschließlich von solchen Flächen stammt, ist die Versorgung automatisch unzureichend. 
  • Hohe Zink- oder Eisenaufnahme: Kupfer konkurriert im Dünndarm mit anderen Spurenelementen, vor allem mit Zink und Eisen, um die Aufnahme. Ein Zinküberschuss (z. B. durch stark zinkhaltiges Mineralfutter) kann die Kupferaufnahme blockieren – selbst wenn genügend Kupfer im Futter enthalten ist. 
  • Unausgewogenes Futter: Viele Pferde bekommen zwar regelmäßig Mineralfutter, aber nicht immer ist die Zusammensetzung auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Gerade bei günstigen Produkten ist der Kupferanteil oft zu niedrig. 
  • Hoher Bedarf durch Wachstum, Trächtigkeit oder Leistung: In bestimmten Lebensphasen (z. B. bei Fohlen, tragenden Stuten oder im intensiven Training) steigt der Kupferbedarf stark an. Wird dieser Bedarf nicht durch die Fütterung gedeckt, entsteht ein latenter Mangel. 
  • Stoffwechselprobleme oder Erkrankungen: Manche Pferde haben Schwierigkeiten, Kupfer richtig zu verwerten, selbst wenn es über das Futter zugeführt wird. Das kann durch Leberprobleme oder chronische Erkrankungen bedingt sein. 

Tipp: Wenn du unsicher bist, ob dein Pferd ausreichend mit Kupfer versorgt ist, solltest du nicht nur das Blutbild, sondern auch die gesamte Fütterung überprüfen lassen. Oftmals reicht bereits ein gezieltes Ergänzungsfuttermittel aus, um eine natürliche und bedarfsgerechte Kupferversorgung sicherzustellen. 

Kupfer richtig füttern: Das solltest du wissen 

1. Der Kupferbedarf beim Pferd 

Je nach Alter, Leistung und Gesundheitszustand liegt der Kupferbedarf eines Pferdes bei etwa 10 bis 25 mg pro Tag. Fohlen, tragende oder laktierende Stuten sowie Sportpferde haben meist einen höheren Bedarf. 

2. Kupfer im normalen Futter 

Die meisten Grundfuttermittel wie Heu, Gras oder Hafer enthalten nur wenig Kupfer. Daher wird Kupfer in vielen Mineral- oder Ergänzungsfuttermitteln zugesetzt. Besonders wichtig ist das Verhältnis von Kupfer zu Zink. Diese beiden Spurenelemente beeinflussen sich gegenseitig in der Aufnahme. Ein Zinküberschuss kann sich negativ auf die Kupferversorgung deines Pferdes auswirken. 

3. Ergänzungsfuttermittel mit Kupfer 

In hochwertigen Produkten ist Kupfer meist als organische Verbindung, zum Beispiel Kupferchelat, enthalten. Diese Formen werden vom Körper besser aufgenommen. Kupfer ist in flüssiger Form, als Pellets, als Pulver oder kombiniert mit anderen Mineralstoffen und Kräutern erhältlich. Achte bei der Auswahl auf: 

  • die genaue Zusammensetzung 
  • die Herkunft der Rohstoffe 
  • eine sinnvolle Kombination mit anderen Nährstoffen 

4. Die richtige Dosierung 

Die Dosierung von Kupfer sollte individuell erfolgen, am besten basierend auf einer Rationsberechnung oder einem Blutbild. Zu viel Kupfer kann ebenso schädlich sein wie zu wenig! Eine Überdosierung belastet vor allem die Leber. Deshalb: immer nach Bedarf füttern und auf Hinweise des Herstellers achten. 

Vorbeugung statt Nachsorge: So vermeidest du einen Kupfermangel

Um einem Kupfermangel beim Pferd vorzubeugen, solltest du Folgendes beachten: 

  • regelmäßig das Futter überprüfen lassen (Heuanalyse)
  • ein gutes Mineralfutter mit angepasstem Kupferanteil verwenden
  • das Verhältnis zu Zink im Blick behalten
  • bei Anzeichen von Mangelzuständen rechtzeitig handeln 
  • bei Hochleistungs- oder Zuchtpferden den Kupferbedarf anpassen. 

Auch natürliche Quellen wie bestimmte Kräuter können die Kupferversorgung unterstützen, reichen aber meist nicht aus. 

Häufige Fragen zu Kupfer beim Pferd 

Wie äußert sich ein Kupfermangel beim Pferd? 

Typische Symptome sind blasses oder verwaschenes Fell, schlechte Hufe, Schwächen im Bewegungsapparat sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit. 

Welche Pferde brauchen besonders viel Kupfer? 

Wachstumsstarke Fohlen, Zuchtstuten, Sportpferde und Tiere mit einem hohen Stoffwechsel oder Stress benötigen häufig mehr Kupfer. 

Kann man Kupfer auch überdosieren?

Ja, deshalb ist die Dosierung mit Bedacht zu wählen. Im Zweifel sollte man lieber nachfragen, anstatt „draufloszufüttern“. 

Welche Produkte enthalten Kupfer? 

Kupfer ist in vielen Ergänzungsfuttermitteln, Mineralfuttern und speziellen Pellets enthalten. Achte auf Qualität und Herkunft! 

Fazit 

Kupfer ist für dein Pferd ein echtes Multitalent. Es unterstützt den gesamten Organismus – vom Fell über das Immunsystem bis hin zu Knochen und Sehnen. Ein Mangel kann weitreichende Folgen haben, lässt sich aber durch gezielte Fütterung und hochwertige Produkte leicht ausgleichen – oder am besten gleich vermeiden. 

Wenn du Fragen hast oder auf der Suche nach passenden Ergänzungsfuttermitteln bist, lohnt sich ein Blick auf die Zusammensetzung und das Verhältnis zu anderen Spurenelementen wie Zink. 

Setze auf Wissen statt Zufall – für ein gesundes, vitales und glänzendes Pferd. 

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