Löwenzahn Pferd

Löwenzahn Pferd

2. Juni 2025

Wirkung, Fütterung und worauf du achten solltest 

Löwenzahn ist für viele nur ein Unkraut, für Pferde jedoch eine echte Bereicherung im Futtertrog. Die leuchtend gelbe Pflanze wächst fast überall und enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Doch wie sinnvoll ist Löwenzahn für Pferde wirklich? Wann und in welcher Form solltest du ihn füttern und worauf musst du dabei achten, vor allem im Zusammenhang mit Krankheiten wie Hufrehe? 

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die Wirkung, Anwendung und Dosierung von Löwenzahn beim Pferd, sei es frisch, getrocknet oder als Ergänzungsfutter. 

Warum ist Löwenzahn für Pferde so gesund? 

Löwenzahn ist weit mehr als nur ein unscheinbares Wiesenpflänzchen: Er zählt zu den altbewährten Heilpflanzen und hat auch in der Pferdefütterung einen festen Platz. Besonders geschätzt wird er für seine vielfältige Wirkung auf den Stoffwechsel, die Verdauung und die Entgiftung. Seine positiven Eigenschaften basieren auf einer ganzen Reihe wertvoller Inhaltsstoffe, die in nahezu allen Teilen der Pflanze enthalten sind: in den Blättern, der Wurzel und den Blüten. 

Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Löwenzahns im Überblick: 

  • Bitterstoffe (wie Taraxacin): Sie regen die Gallensaftproduktion an, fördern die Verdauung und wirken appetitanregend. Das ist ideal für Pferde mit schwachem Appetit oder bei Problemen mit dem Futterwechsel. 
  • Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine antioxidative Wirkung und unterstützen das Immunsystem. 
  • Kalium: Ein wichtiger Mineralstoff, der entwässernd wirkt und bei der Regulierung des Wasserhaushalts hilft. Er ist insbesondere unterstützend bei leicht angelaufenen Beinen oder bei Pferden, die zu Wassereinlagerungen neigen. 
  • Vitamin C: Stärkt die Abwehrkräfte und wirkt zellschützend. 
  • Inulin: Ein präbiotischer Ballaststoff, der die gesunde Darmflora fördert und somit zu einer stabilen Verdauung beiträgt. 
  • Gerbstoffe: Sie wirken leicht adstringierend (zusammenziehend) und können bei weichem Kot hilfreich sein. 

Diese Kombination aus entgiftenden, stoffwechselanregenden, immunstärkenden und verdauungsfördernden Eigenschaften macht Löwenzahn zu einem wertvollen Bestandteil der Ergänzungsfütterung, insbesondere in Zeiten, in denen der Pferdeorganismus mehr Unterstützung benötigt. Dazu zählen vor allem das Frühjahr und der Herbst, wenn der Fellwechsel ansteht und der Stoffwechsel besonders gefordert ist. 

Darüber hinaus eignet sich Löwenzahn hervorragend zur natürlichen Unterstützung von Leber und Nieren, die zentrale Organe in der Entgiftung des Körpers sind. Gerade bei Pferden mit chronischen Belastungen, älteren Tieren oder in der Rekonvaleszenz kann Löwenzahn helfen, den Organismus auf natürliche Weise zu entlasten. 

Ein weiterer Vorteil ist die leicht harntreibende Wirkung des Löwenzahns, die die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten fördert. Das kann insbesondere bei Pferden mit Stoffwechselstörungen oder Hufreheproblemen unterstützend wirken – allerdings ist dabei immer auf die richtige Dosierung und individuelle Verträglichkeit zu achten. 

Kurz gesagt: Löwenzahn unterstützt dein Pferd auf mehreren Ebenen. Er bringt den Stoffwechsel in Schwung, hilft beim Entgiften, stärkt das Immunsystem und sorgt für eine gesunde Verdauung. Damit ist er insbesondere zur Vorbeugung von Problemen wie Hufrehe, Verdauungsstörungen oder einem trägen Stoffwechsel eine sinnvolle pflanzliche Ergänzung im Futterplan. 

Löwenzahn und Hufrehe – passt das zusammen? 

Wenn du ein Pferd mit Hufrehe hast oder Tiere versorgst, die zur Hufrehe neigen, fragst du dich sicher: Darf mein Pferd Löwenzahn fressen – oder ist das riskant? Die gute Nachricht zuerst: Löwenzahn kann bei Hufrehe durchaus sinnvoll eingesetzt werden – allerdings unter bestimmten Bedingungen und in der richtigen Form. 

Wie kann Löwenzahn bei Hufrehe helfen? 

Hufrehe ist eine komplexe Stoffwechselerkrankung, bei der es unter anderem zu einer Entzündung der Huflederhaut kommt. Insbesondere bei übergewichtigen Pferden sowie bei Insulinresistenz oder EMS (Equines Metabolisches Syndrom) spielt ein gestörter Zuckerstoffwechsel eine zentrale Rolle. An dieser Stelle kommt Löwenzahn ins Spiel: Die Pflanze besitzt stoffwechselaktivierende, entgiftende und leicht entwässernde Eigenschaften. Gerade bei stoffwechselbedingten Ursachen von Hufrehe können diese Eigenschaften unterstützend wirken. 

Die anregende Wirkung auf Leber und Nieren ist vor allem bei Rehepferden von Interesse. Diese Organe sind maßgeblich an der Entgiftung des Körpers beteiligt. Eine gestärkte Leberfunktion kann dabei helfen, Entzündungsprozesse zu reduzieren und Stoffwechselprodukte schneller auszuscheiden, was bei Hufrehe ein durchaus therapeutisch unterstützender Ansatz ist. 

Zudem enthalten die Wurzeln des Löwenzahns den präbiotischen Ballaststoff Inulin, der sich positiv auf die Darmflora auswirken kann. Eine gesunde Darmflora wiederum beeinflusst den Gesamtstoffwechsel und das Immunsystem. Gerade bei reheanfälligen Pferden, bei denen ein empfindliches Gleichgewicht im Organismus besteht, kann dies von Vorteil sein. 

Aber Vorsicht: Nicht unkritisch füttern! 

So gesund Löwenzahn auch ist, bei Hufrehe muss man bei allem, was Zucker enthält, vorsichtig sein. Auch wenn Löwenzahn keinen hohen Zuckergehalt hat, kann frischer Löwenzahn je nach Standort und Wuchsbedingungen einen nicht zu unterschätzenden Fruktan- oder Inulingehalt aufweisen. Vor allem im Frühjahr bei starkem Sonnenschein und nährstoffreichen Böden steigt dieser Wert an – ähnlich wie bei Gras. 

Auch wenn getrockneter Löwenzahn in kontrollierter Dosierung meist gut verträglich ist, solltest du die Fütterung immer individuell anpassen. Gerade bei akuter Hufrehe oder Insulinresistenz ist es wichtig, solche Kräuter nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt oder Fütterungsexperten einzusetzen. 

Unsere Empfehlung zur Anwendung bei Hufrehe:

  • Nur kurweise füttern, z. B. im Frühjahr oder Herbst zur Entgiftung oder Stoffwechselaktivierung. 
  • Getrockneten Löwenzahn bevorzugen, da die Inhaltsstoffe hier besser dosierbar und kontrollierter sind. 
  • Die tägliche Menge sollte bei Großpferden 20–30 g nicht überschreiten, bei Ponys entsprechend weniger. 
  • Füttern Sie nicht bei akuter Rehe oder bei stark schwankendem Insulinspiegel ohne tierärztliche Rücksprache. 
  • Bei frischem Löwenzahn nur kleine Mengen von möglichst unbehandelten, mageren Wiesen anbieten. 

In welcher Form kannst du Löwenzahn füttern? 

1. Frischer Löwenzahn 

Im Frühjahr und Herbst findest du auf fast jeder Wiese frischen Löwenzahn. Du kannst die Blätter, Blüten und Wurzeln sammeln und deinem Pferd frisch geben. Achte darauf, dass die Pflanzen nicht gespritzt oder stark mit Schadstoffen belastet sind (z. B. an Straßenrändern). 

Tipp: Beginne mit kleinen Mengen, um die Verträglichkeit zu testen. Besonders im Frühjahr, wenn der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft, wirkt frischer Löwenzahn sehr unterstützend. 

2. Getrockneter Löwenzahn 

Getrockneter Löwenzahn ist praktisch für die ganzjährige Fütterung. Du bekommst ihn im Kräuterhandel oder als Bestandteil von Kräutermischungen für Pferde. Da die getrocknete Form konzentriertere Wirkstoffe enthält, ist die Dosierung besonders wichtig. 

Dosierung getrocknet:

Für ein Großpferd reicht meist eine Handvoll (ca. 20–30 g) pro Tag. Bei Ponys entsprechend weniger. Die Anwendung sollte kurweise erfolgen, also beispielsweise zwei bis vier Wochen, danach sollte eine Pause eingelegt werden. 

3. Löwenzahn im Ergänzungsfutter 

Viele Hersteller von Ergänzungsfuttermitteln setzen Löwenzahn gezielt ein, beispielsweise in Kräutermischungen zur Leberentlastung oder Stoffwechselaktivierung. Der Vorteil hierbei ist, dass die Zusammensetzung bereits abgestimmt ist und du dir über die Dosierung weniger Gedanken machen musst. Achte aber unbedingt auf die Qualität und Herkunft des Futters. 

Wichtige Hinweise zur Anwendung und Fütterung 

  • Löwenzahn ist ein Heil- und Futterkraut, aber kein Dauerfutter: Am besten kurweise anwenden, z. B. als Frühjahrs- oder Herbstkur. 
  • Nicht überdosieren: Eine Überdosierung kann durch die harntreibende Wirkung die Nieren belasten. 
  • Symptome beobachten: Sollte dein Pferd nach der Fütterung ungewöhnliche Symptome zeigen (z. B. Durchfall, Unruhe oder vermehrtes Trinken), setze die Fütterung ab und kontaktiere gegebenenfalls den Tierarzt. 
  • Individuelle Verträglichkeit beachten: Nicht jedes Pferd verträgt jedes Kraut gleich gut. Teste neue Futterbestandteile deshalb immer langsam an. 

Fazit 

Löwenzahn ist für Pferde weit mehr als nur ein Unkraut. Er kann deinen Vierbeiner auf natürliche Weise bei Stoffwechsel, Leber- und Nierenfunktion unterstützen. Besonders in Form von getrocknetem Kraut oder als Ergänzungsfutter lässt er sich einfach und effektiv einsetzen. Wenn du auf die richtige Anwendung, Dosierung und Fütterungsdauer achtest, ist Löwenzahn eine wertvolle Ergänzung im Futterplan, insbesondere zur Vorbeugung von Stoffwechselproblemen oder als sanfte Unterstützung bei Hufrehe. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ) 

Wie wirkt Löwenzahn beim Pferd? 

  • Löwenzahn wirkt entwässernd, leber- und nierenanregend sowie stoffwechselaktivierend. 

Kann Löwenzahn bei Hufrehe helfen? 

  • Er kann unterstützend wirken, sollte aber nur nach Absprache mit dem Tierarzt gegeben werden. 

Wie oft darf ich Löwenzahn füttern? 

  • Kurweise, etwa zwei bis vier Wochen am Stück, dann eine Pause einlegen. 

Ist frischer oder getrockneter Löwenzahn besser?

  • Beides hat Vorteile. Frischer Löwenzahn liefert mehr Feuchtigkeit, getrockneter ist praktischer dosierbar und wirkt konzentrierter.  

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