Magenkräuter Pferd

Magenkräuter Pferd

17. Juni 2025

Natürliche Unterstützung für einen gesunden Magen

Ein empfindlicher Magen ist bei Pferden keine Seltenheit. Stress, falsche Fütterung oder eine unausgewogene Futterzusammensetzung können die Verdauung aus dem Gleichgewicht bringen. Hier kommen Magenkräuter für Pferde ins Spiel: Sie sind eine natürliche Möglichkeit, den Verdauungstrakt zu beruhigen und zu unterstützen. Doch wie wirken die Kräuter eigentlich? Wie füttert man sie richtig? Worauf solltest du bei der Auswahl von Kräutermischungen achten? 

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über Magenkräuter für Pferde, ihre Anwendung und Wirkung sowie Tipps zur Vorbeugung von Magenproblemen. 

Warum sind Magenkräuter für Pferde sinnvoll? 

Der Verdauungstrakt des Pferdes ist äußerst empfindlich, insbesondere der Magen. Anders als bei uns Menschen produziert das Pferd rund um die Uhr Magensäure, selbst wenn es nichts frisst. Wenn dann über längere Zeit kein Futter aufgenommen wird, kommt es schnell zu einer Übersäuerung, die die Magenschleimhaut angreift. Mögliche Folgen sind Blähungen, Krämpfe, Appetitlosigkeit oder sogar Magengeschwüre. Gerade Sportpferde, nervöse Tiere sowie Pferde, die viel reisen oder auf Turnieren unterwegs sind, sind besonders anfällig. 

Hier kommen Magenkräuter für Pferde ins Spiel. Sie wirken auf natürliche Weise, sind seit Jahrhunderten bewährt und können den empfindlichen Magen auf sanfte Weise unterstützen. Bestimmte Kräuter enthalten ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe. Diese wirken beruhigend auf die Magenschleimhaut, regen die Verdauung an, wirken Gärungen entgegen und bringen die gesamte Magen-Darm-Tätigkeit ins Gleichgewicht. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass Magenkräuter nicht nur lokal im Magen wirken, sondern auch die Funktion anderer Verdauungsorgane wie Leber, Galle und Darm fördern. Dadurch helfen sie dem Pferdekörper, Stoffwechselabfallprodukte besser auszuleiten. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf das Verdauungssystem, sondern häufig auch auf Haut, Fell und Verhalten aus. 

Magenkräuter können eine natürliche und langfristige Hilfe sein – besonders für Pferde, die zu Koliken neigen, unter Stress stehen oder Probleme beim Fellwechsel haben. Auch zur Vorbeugung sind sie sinnvoll, beispielsweise, wenn du weißt, dass dein Pferd in bestimmten Situationen (neue Herde, Stallwechsel, Turniere) empfindlich reagiert. 

Die Anwendung ist dabei einfach: Ob als Kräutermischung im Futter, als Aufguss oder als Ergänzung zum Mash – Magenkräuter lassen sich flexibel in den Futterplan integrieren und helfen dir, die Gesundheit deines Pferdes ganzheitlich zu fördern. 

Wirkung: So unterstützen Magenkräuter dein Pferd – Einzelkräuter und ihre Eigenschaften 

Die Wirkung von Magenkräutern hängt stark davon ab, welche Kräuter du einsetzt. Jedes Kraut hat seine ganz eigene Zusammensetzung an wertvollen Inhaltsstoffen, zu denen unter anderem ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerb- und Schleimstoffe gehören. Damit du besser einschätzen kannst, welche Einzelkräuter für die Bedürfnisse deines Pferdes geeignet sind, findest du hier eine Übersicht der wichtigsten Magenkräuter und ihrer Wirkung im Pferdemagen. 

  • Kamille

Wirkung: entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend 

Kamille ist eines der bekanntesten Magenkräuter – und das aus gutem Grund. Sie wirkt entzündungshemmend auf die Magenschleimhaut, kann Krämpfe lindern und beruhigt gleichzeitig das Nervensystem. Sie ist ideal bei stressbedingten Magenproblemen und zur allgemeinen Beruhigung des Verdauungstrakts. 

  • Süßholzwurzel 

Wirkung: schleimhautschützend, entzündungshemmend, magenheilend 

Sie enthält Saponine und sekundäre Pflanzenstoffe, die eine schützende Schicht auf der Magenschleimhaut bilden können. Dies ist besonders bei Magenreizungen oder Magengeschwüren sinnvoll, da sie lindernd wirkt und die Regeneration der Schleimhaut unterstützt. 

  • Fenchel 

Wirkung: entblähend, verdauungsfördernd, krampflösend 

Fenchel ist reich an ätherischen Ölen, die den Verdauungstrakt entspannen. Er hilft, Gärungen im Darm zu reduzieren, Blähungen vorzubeugen und die allgemeine Magen-Darm-Tätigkeit zu regulieren. Das macht ihn besonders wertvoll für futtersensible Pferde. 

  • Kümmel 

Wirkung: verdauungsanregend, entblähend, krampflösend 

Er wirkt ähnlich wie Fenchel, jedoch oft noch intensiver. Er hilft bei Futterumstellungen, nach Koliken oder wenn dein Pferd zu Gasbildung neigt. In Kombination mit Fenchel und Anis ist er besonders wirksam. 

  • Anis 

Wirkung: schleimlösend, appetitanregend, entkrampfend 

Anis unterstützt die Magen- und Darmtätigkeit, hilft bei Völlegefühl und wirkt insgesamt beruhigend auf den Verdauungstrakt. Außerdem regt er den Appetit an und sorgt für eine bessere Futteraufnahme – ideal bei wählerischen oder gestressten Pferden. 

  • Melisse 

Wirkung: beruhigend, entspannend, krampflösend 

Melisse ist besonders bei nervösen Pferden beliebt, da sie stresslindernd wirkt und die Muskulatur im Verdauungstrakt entspannt. In Kombination mit Kamille oder Fenchel entfaltet sie eine sanft ausgleichende Wirkung – ideal bei „nervösen Mägen“. 

  • Schafgarbe 

Wirkung: leberanregend, entzündungshemmend, stoffwechselunterstützend 

Die Schafgarbe hat eine besonders vielseitige Wirkung: Sie wirkt leicht krampflösend und unterstützt gleichzeitig Leber und Galle, wodurch sich wiederum die Verdauung verbessert. Sie ist auch bei Pferden mit Hautproblemen oder schlechtem Fell ein gutes Zusatzkraut. 

  • Löwenzahn 

Wirkung: verdauungsanregend, leberunterstützend, entwässernd 

Er regt die Verdauungssäfte an und hilft dem Körper, Giftstoffe auszuleiten. Er wirkt stoffwechselanregend und entwässernd und unterstützt die Leberfunktion – perfekt im Frühjahr oder bei allgemeinen Verdauungsschwächen. 

  • Pfefferminze 

Wirkung: kühlend, krampflösend, magenstärkend 

Pfefferminze enthält das kühlend wirkende Menthol, das sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Sie hilft bei leichten Krämpfen, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Aufgrund ihrer Intensität solltest du Pfefferminze jedoch nur in kleinen Mengen einsetzen. 

  • Mariendistel 

Wirkung: leberstärkend, regenerierend, stoffwechselanregend 

Die Mariendistel schützt und regeneriert die Leber, das zentrale Organ für die Entgiftung. Eine gesunde Leber hat wiederum direkten Einfluss auf die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden. Die Mariendistel ist besonders empfehlenswert bei Stoffwechselproblemen oder Medikamentengaben. 

Für jedes Problem das passende Kraut

Wie du siehst, ist die Wirkung der Magenkräuter beim Pferd sehr individuell, denn sie hängt davon ab, welche Beschwerden vorliegen oder was du vorbeugend unterstützen möchtest. Manche Kräuter wirken eher auf den Magen, andere mehr auf den Darm, die Leber oder den allgemeinen Stoffwechsel. Du kannst sie als Einzelkräuter gezielt einsetzen oder auf bewährte Kräutermischungen zurückgreifen, die verschiedene Inhaltsstoffe kombinieren und dadurch besonders gut aufeinander abgestimmt sind. 

In jedem Fall gilt: Natürlich ist oft die bessere Wahl, wenn es um die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes geht. 

Anwendung und Fütterung: So gibst du Magenkräuter richtig 

  • Als Einzelkräuter oder als fertige Kräutermischung? 

Du kannst deinem Pferd entweder Einzelkräuter geben oder auf eine speziell zusammengestellte Magen-Kräutermischung zurückgreifen. Mischungen haben den Vorteil, dass die Kräuter in ihrer Wirkung aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig sinnvoll ergänzen. 

  • Wie werden Magenkräuter gefüttert? 

Du kannst die Kräuter einfach unter das tägliche Futter mischen. Besonders gut eignet sich angefeuchtetes Kraftfutter, Müsli oder Mash. Einige Kräuter, vor allem stark ätherische wie Anis oder Fenchel, solltest du zuvor leicht anmörsern oder mit heißem Wasser übergießen, um ihre Inhaltsstoffe besser zu lösen. 

Dosierung: Wie viel ist sinnvoll? 

Die Dosierung hängt von der Art der Kräuter sowie dem Gewicht deines Pferdes ab. Allgemein gilt: 

  • Großpferde (ca. 500–600 kg): 30–50 g pro Tag 
  • Ponys und Kleinpferde: entsprechend weniger, ca. 15–30 g pro Tag. 

Viele Hersteller von Kräuterprodukten geben eine konkrete Dosierungsempfehlung auf der Verpackung – halte dich am besten daran. 

Tipp: Mach nach ca. 4–6 Wochen der Fütterung eine Pause von 1–2 Wochen, damit sich der Körper nicht zu sehr an die Kräuter gewöhnt. 

Wichtige Hinweise bei der Fütterung 

Auch wenn Magenkräuter für Pferde natürlich sind, sind sie kein Ersatz für eine gesunde Haltung oder ausgewogene Ernährung. Achte deshalb zusätzlich auf: 

  • ausreichend Raufutter (Heu ad libitum), 
  • stressfreie Haltung und Fütterung 
  • Vermeide lange Fresspausen. 
  • ein an die Bedürfnisse deines Pferdes angepasstes Kraftfutter. 

Wenn dein Pferd bereits Magengeschwüre oder andere chronische Magenprobleme hat, solltest du die Fütterung mit dem Tierarzt abstimmen. 

Welche Produkte sind empfehlenswert? 

Im Fachhandel und online findest du eine große Auswahl an Produkten mit Magenkräutern. Achte beim Kauf auf: 

  • natürliche Inhaltsstoffe ohne künstliche Zusätze 
  • transparente Deklaration der Zusammensetzung. 
  • hochwertige Verarbeitung (z. B. schonend getrocknete Kräuter). 
  • Ideal ist eine Ergänzung mit verdauungsfördernden Ölen (z. B. Leinöl). 

Einige Anbieter kombinieren Magenkräuter sogar mit Kräutern zur Leber- oder Fellpflege. Das ist ideal, wenn du dein Pferd ganzheitlich unterstützen möchtest. 

Fazit 

Magenkräuter für Pferde sind eine wertvolle Hilfe, um den empfindlichen Magen deines Pferdes zu unterstützen. Sie können vorbeugend wirken und sind auch bei bereits bestehenden Beschwerden eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung. Mit der richtigen Anwendung und Dosierung sowie einem bewussten Blick auf die Fütterung leistest du einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Verdauung deines Pferdes. 

Setze dabei auf Qualität und eine natürliche Zusammensetzung – dein Pferd wird es dir danken. 

Tipp zum Schluss: Beobachte dein Pferd genau: Ein glänzendes Fell, guter Appetit und ein ausgeglichener Gemütszustand sind oft die besten Anzeichen dafür, dass der Magen im Gleichgewicht ist. 

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