Pfefferminze Pferd

Pfefferminze Pferd

2. Juni 2025

Wirkung, Anwendung und Tipps zur Fütterung 

Pfefferminze ist nicht nur in unserer eigenen Hausapotheke ein echter Klassiker, sondern kann auch für Pferde eine wertvolle Unterstützung sein. Egal, ob bei Verdauungsproblemen, zur Unterstützung der Atemwege oder zur Stärkung von Leber und Nerven – die Wirkung von Pfefferminze beim Pferd ist vielseitig und sie ist in vielen Produkten für Pferde enthalten. 

In diesem Ratgeber erfährst du, wie Pfefferminze wirkt, worauf du bei der Fütterung achten solltest und in welcher Form du sie geben kannst, sei es frisch, getrocknet, als Pellets oder in Form von Ölen. Du lernst auch, typische Symptome zu erkennen, bei denen Pfefferminze helfen kann. 

Wirkung von Pfefferminze beim Pferd - sanfte Hilfe aus der Natur 

Die Pfefferminze (Mentha × piperita) gehört nicht ohne Grund zu den ältesten und bekanntesten Heilpflanzen. Ihre vielseitige Wirkung macht sie auch im Bereich der Pferdefütterung zu einem wertvollen Bestandteil der natürlichen Unterstützung. Ihre Inhaltsstoffe, insbesondere das ätherische Öl Menthol, wirken auf verschiedene Körpersysteme – von der Verdauung über die Atemwege bis hin zu Leber, Nerven und Stoffwechsel. 

1. Unterstützung der Verdauung 

Eines der bekanntesten Einsatzgebiete der Pfefferminze ist die Unterstützung des Magen-Darm-Trakts. Das enthaltene Menthol wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur des Darms und kann krampfartige Beschwerden, Blähungen und leichte Kolikneigung lindern. Gleichzeitig regen die bitteren Inhaltsstoffe den Gallenfluss und somit die Fettverdauung an. Dies ist besonders für Pferde hilfreich, die zu Appetitlosigkeit oder Verdauungsträgheit neigen. 

Auch Pferde mit empfindlichem Magen oder einer Neigung zu Übersäuerung profitieren von der beruhigenden Wirkung der Pfefferminze. Sie wirkt reizlindernd auf die Schleimhäute und kann so zur allgemeinen Magenpflege beitragen – gerade in stressigen Zeiten oder bei Futterumstellungen. 

2. Freie Atemwege durch ätherische Öle 

Pfefferminze enthält einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, allen voran Menthol. Dieses hat eine schleimlösende, kühlende und leicht antibakterielle Wirkung. Gerade bei Pferden mit Atemwegserkrankungen wie chronischem Husten, Erkältung oder schleimigem Auswurf kann Pfefferminze als begleitende Maßnahme sinnvoll sein. 

Sie erleichtert das Abhusten, öffnet die Bronchien und verschafft dem Pferd ein freieres Atemgefühl. Vor allem in Kombination mit anderen Kräutern wie Thymian oder Anis entfaltet sie ihre volle Wirkung. Wichtig: Die Wirkung ist rein symptomlindernd. Bei anhaltendem Husten sollte trotzdem immer eine tierärztliche Abklärung erfolgen. 

3. Unterstützung von Leber und Stoffwechsel 

Ein oft unterschätzter Effekt der Pfefferminze ist ihre positive Wirkung auf die Leberfunktion und den allgemeinen Stoffwechsel. Die Bitterstoffe regen die Produktion von Galle an, was die Verdauung schwerer Futterbestandteile verbessert und die Entgiftungsleistung der Leber unterstützt. 

Dies ist insbesondere bei Pferden mit trüber Fellstruktur, Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Hautproblemen von Interesse, da diese Symptome auf eine mögliche Leberüberlastung hinweisen können. Eine gezielte Kräuterkur mit Pfefferminze und passenden Ergänzungskräutern kann hier eine wertvolle Hilfe sein. 

4. Beruhigende Wirkung auf das Nervensystem 

Neben den körperlichen Wirkungen zeigt sich bei Pfefferminze auch ein sanft entspannender Effekt auf das Nervensystem. Viele Pferde reagieren bei Stress – sei es durch Transport, Stallwechsel oder neue Trainingssituationen – mit innerer Unruhe, Nervosität oder sogar Magenproblemen. 

Die entspannenden Eigenschaften der Pfefferminze können helfen, diese Anspannung zu lösen und das Pferd wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Insbesondere bei nervösen Pferden oder in belastenden Phasen (z. B. bei Boxenruhe) kann Pfefferminze unterstützend wirken. 

Anwendung: Wie du Pfefferminze bei deinem Pferd einsetzen kannst 

Du kannst deinem Pferd Pfefferminze auf verschiedene Arten zufüttern – je nach Bedarf, Vorliebe und Form der Pfefferminze. 

1. Frische Pfefferminzblätter 

Sie sind aromatisch und enthalten besonders viele Wirkstoffe. Sie eignen sich besonders gut als Kur im Sommer oder als appetitanregende Zugabe zum Futter. Achte darauf, dass die Pfefferminze ungespritzt ist. 

Dosierung (frisch): 

Ca. 10–20 g frische Blätter pro 500 kg Körpergewicht täglich. 

2. Getrocknete Pfefferminze 

Die getrocknete Pfefferminze ist in Kräutermischungen oder als Einzelkraut am häufigsten vertreten. Sie lässt sich einfach ins Kraftfutter mischen und ist gut lagerfähig. 

Dosierung (getrocknet): 

ca. 10–15 g täglich über einen Zeitraum von 2–3 Wochen. Danach sollte eine Pause von etwa 2 Wochen eingelegt werden. 

3. Pfefferminze als Ergänzungsfutter (Pellets, Öle etc.)

Im Handel gibt es zahlreiche Produkte mit Pfefferminze, von Pellets über Mischungen bis hin zu speziellen Ölen oder Kräuterpulvern. Diese sind besonders praktisch, wenn dein Pferd Kräuter pur nicht gerne frisst. 

Wichtig: 

Achte beim Kauf auf qualitativ hochwertige Inhalte, bestenfalls ohne künstliche Zusätze. Informiere dich über die genaue Zusammensetzung und Dosierungsempfehlung des jeweiligen Produkts. 

Worauf du bei der Fütterung achten solltest 

Pfefferminze ist zwar natürlich, aber kein Allheilmittel. Beachte bitte folgende Hinweise: 

  • Nicht dauerhaft füttern: Pfefferminze sollte nur kurweise gegeben werden, da die enthaltenen ätherischen Öle bei langfristiger Gabe die Magenschleimhaut reizen können. 
  • Nicht bei tragenden Stuten: Pfefferminze kann krampflösend wirken und sollte bei trächtigen Stuten nur nach Absprache mit dem Tierarzt gefüttert werden. 
  • Individuelle Verträglichkeit prüfen: Jedes Pferd ist anders. Führe neue Kräuter daher immer langsam ein und beobachte dein Pferd auf mögliche Reaktionen. 
  • Kombination mit anderen Kräutern: Pfefferminze lässt sich gut mit anderen Kräutern wie Kamille, Fenchel oder Anis kombinieren, insbesondere bei Verdauungsproblemen oder zur Unterstützung der Atemwege. 

Wann kann Pfefferminze beim Pferd helfen? – Typische Symptome 

Pferde zeigen oft subtile Anzeichen, wenn etwas im Körper nicht stimmt. Pfefferminze kann bei folgenden Symptomen unterstützend wirken: 

  • Blähungen, Kolikneigung oder schlechtem Appetit
  • Husten, Schleimbildung oder verstopften Atemwegen
  • Unruhe, Nervosität oder stressbedingten Magenproblemen
  • Leberbelastung oder einem schwachen Stoffwechsel

Natürlich ersetzt die Pfefferminze keinen Tierarztbesuch, aber sie kann ein wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Unterstützung sein – sei es zur Vorbeugung oder zur begleitenden Unterstützung bei Beschwerden. 

Fazit 

Ob getrocknet, frisch oder als Bestandteil von hochwertigem Ergänzungsfutter – Pfefferminze ist eine tolle Ergänzung im natürlichen Futterplan von Pferden. Sie unterstützt die Verdauung, wirkt wohltuend auf die Atemwege und hilft bei Unruhe oder Magenproblemen. 

Achte bei der Anwendung immer auf die richtige Dosierung, beobachte dein Pferd und nutze Pfefferminze vor allem kurweise – dann kann dieses kraftvolle Kraut einen echten Unterschied machen. 

Häufige Fragen zur Anwendung von Pfefferminze beim Pferd (FAQ) 

1. Warum ist Pfefferminze gut für Pferde? 

Pfefferminze unterstützt Pferde auf ganz natürliche Weise: Sie wirkt krampflösend auf den Magen-Darm-Trakt, fördert die Verdauung, hilft bei Atemwegsproblemen und kann sogar beruhigend auf das Nervensystem wirken. Dank ihrer ätherischen Öle, Bitterstoffe und sekundären Pflanzenstoffe ist sie ein vielseitiger Helfer bei vielen typischen Symptomen. 

2. Wie kann ich Pfefferminze beim Pferd anwenden? 

Du kannst sie frisch, getrocknet oder als Ergänzungsfutter (z. B. in Form von Pellets, Ölen oder Kräutermischungen) füttern. Am besten mischst du sie unter das Kraftfutter oder gibst sie über mehrere Wochen als Kur. Auch in speziellen Atemwegsmischungen oder Leberkräutern ist Pfefferminze häufig enthalten. 

3. In welcher Dosierung darf ich meinem Pferd Pfefferminze geben? 

  • Frische Pfefferminze: ca. 10–20 g pro 500 kg Körpergewicht/Tag 
  • Getrocknete Pfefferminze: ca. 10–15 g pro Tag 
  • Pellets oder Fertigprodukte: Bitte immer die Angaben des Herstellers beachten! 

Wichtig: Pfefferminze sollte nur kurweise gefüttert werden, z. B. über zwei bis drei Wochen mit anschließender Pause. 

4. Wann hilft Pfefferminze meinem Pferd besonders gut? 

Pfefferminze kann hilfreich sein bei: 

  • Blähungen und Verdauungsproblemen, 
  • Husten oder Schleimbildung in den Atemwegen 
  • stressbedingter Unruhe oder Magenproblemen. 
  • Trägem Stoffwechsel oder Fellproblemen 
  • Zur Vorbeugung in stressreichen oder belastenden Phasen. 

5. Kann ich Pfefferminze auch vorbeugend füttern? 

Ja, Pfefferminze eignet sich sehr gut zur Vorbeugung, beispielsweise im Fellwechsel, nach Wurmkuren oder in stressigen Zeiten. Wichtig ist, dass du die Fütterung begrenzst und zwischendurch Pausen einlegst, damit sich der Organismus nicht an die Wirkung gewöhnt. 

6. Gibt es Pferde, die keine Pfefferminze bekommen sollten? 

Ja, es gibt Ausnahmen: 

  • Tragende Stuten sollten nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt Pfefferminze bekommen, da diese eine krampflösende Wirkung auf die Gebärmutter haben kann. 
  • Pferde mit einem sehr empfindlichen Magen oder chronischen Magenproblemen sollten nur vorsichtig an Pfefferminze herangeführt werden. 
  • Wenn dein Pferd Medikamente bekommt, kläre immer vorab, ob Kräuter wie Pfefferminze sinnvoll sind. 

7. Was ist besser: frische oder getrocknete Pfefferminze fürs Pferd? 

Beides hat Vorteile: 

  • Frische Blätter enthalten mehr ätherische Öle, sind aber nicht ganzjährig verfügbar. 
  • Getrocknete Pfefferminze ist dagegen länger haltbar, gut dosierbar und in vielen Kräutermischungen enthalten. 

Wichtig ist die Qualität: Die Pfefferminze sollte ungespritzt sein, schonend getrocknet werden und möglichst Lebensmittelqualität haben. 

8. Welche Produkte mit Pfefferminze für Pferde gibt es? 

Auf dem Markt findest du eine Vielzahl an Produkten mit Pfefferminze, darunter: 

  • Einzelkräuter (getrocknet oder gemahlen), 
  • Kräutermischungen für Verdauung, Atemwege oder Leber 
  • Ergänzungsfutter in Pelletform 
  • Ätherische Öle zur äußerlichen Anwendung (bitte nur in Absprache mit einem Tierheilpraktiker!). 
  • flüssige Kräuterauszüge oder Tinkturen. 

Achte bei allen Produkten auf die Zusammensetzung, die Herkunft der Kräuter und die genaue Dosierungsanleitung. 

9. Kann Pfefferminze Nebenwirkungen bei Pferden haben? 

In der richtigen Menge ist Pfefferminze für Pferde gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen treten meist bei Überdosierung oder zu langer Fütterung auf und können sich beispielsweise in Magenschleimhautreizungen oder Appetitlosigkeit äußern. 

Deshalb: Kurweise füttern. Richtig dosieren. Im Zweifel lieber eine Kräuterpause einlegen. 

10. Darf mein Pferd täglich Pfefferminze bekommen? 

Eine dauerhafte Fütterung wird nicht empfohlen, da sich der Körper an die Wirkung gewöhnen kann und manche Wirkstoffe bei Daueranwendung die Magenschleimhaut reizen könnten. Kurweise Gaben von 2–3 Wochen sind ideal. Danach sollte immer eine Pause von einigen Wochen eingeplant werden. 

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