Pferd lahmt

Pferd lahmt

28. April 2025

Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung von Lahmheit 

Wenn dein Pferd lahmt, ist das erst einmal ein Schock. Besonders beunruhigend ist es, wenn die Lahmheit ohne äußere Anzeichen auftritt oder sich plötzlich und stark zeigt. Egal, ob hinten oder vorne: Lahmheit ist immer ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Aber keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen kannst du Symptome frühzeitig erkennen, die Ursachen verstehen und gezielt behandeln oder sogar vorbeugen.  

In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um Lahmheiten beim Pferd und wie du durch das richtige Futter und passende Ergänzungsfuttermittel die Gesundheit deines Pferdes unterstützen kannst. 

Ursachen für Lahmheit beim Pferd

Eine Lahmheit kann viele Gründe haben. Häufig stecken eine Verletzung, eine Überlastung oder eine Erkrankung dahinter.

Hier einige typische Ursachen: 

  • Sehnenprobleme (z. B. Sehnenentzündungen), 
  • Gelenkserkrankungen wie Arthrose, 
  • Hufprobleme (z. B. Hufgeschwüre oder Hufrehe), 
  • Knochenbrüche oder feine Haarrisse, 
  • Verletzungen an Muskeln oder Bändern, 
  • Schulterprobleme bei Lahmheit vorne, 
  • Hangbeinlahmheit oder Stützbeinlahmheit. 

Manchmal sind auch eine falsche Haltung, unpassendes Training oder schlicht eine Überforderung die Ursache.  

Besonders knifflig: Manchmal lahmt ein Pferd ohne Schwellung oder äußere Anzeichen. Hier ist die Diagnose oft eine echte Detektivarbeit! 

Symptome: Woran du erkennst, dass dein Pferd lahmt 

Lahmheit kann sich bei Pferden auf ganz unterschiedliche Weise zeigen. Manchmal ist sie ganz offensichtlich, etwa durch deutliches Hinken oder das Nachziehen eines Beins. In anderen Fällen ist sie subtiler und zeigt sich nur durch kleine Veränderungen im Gangbild oder in der Haltung. Um eine Lahmheit frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, genau hinzusehen und das Pferd gut zu kennen.  

Hier einige typische Symptome, die auf Lahmheit hindeuten können:  

  • Unregelmäßige Bewegungen: Das Pferd tritt mit einem Bein kürzer, federnder oder schleppender auf. Oft ist zu erkennen, dass ein Bein nicht die gleiche Schwung- oder Tragkraft hat wie das andere.  
  • Entlastung eines Beines: Dein Pferd stellt ein Bein nur vorsichtig auf, hält es häufiger in der Luft oder belastet es beim Stehen kaum. Manche Pferde verlagern das Gewicht deutlich sichtbar auf die gesunde Seite.  
  • Nickbewegung des Kopfes: Insbesondere bei Lahmheiten an den Vorderbeinen ist zu beobachten, dass Pferde beim Auftreten des schmerzhaften Beins mit dem Kopf nicken, um den Schmerz zu entlasten.  
  • Taktunreinheiten: Der Rhythmus beim Laufen stimmt nicht mehr. Statt gleichmäßiger Tritte gibt es Unregelmäßigkeiten – das Pferd wirkt „unrund” oder „stottert” im Schritt oder Trab. 
  • Verkürzte Schritte oder Steifheit: Das Pferd bewegt sich steif oder macht kleinere Schritte. Dies sind häufige Anzeichen bei Gelenk- oder Sehnenproblemen
  • Verweigerung von Bewegungen: Manche Pferde wollen plötzlich nicht mehr galoppieren, weichen beim Longieren aus oder zeigen Widerstand beim Reiten. Das ist oft ein erstes Signal, dass etwas nicht stimmt.  
  • Schmerzen beim Abtasten: Wenn du vorsichtig über Beine, Gelenke oder Hufe streichst, kann dein Pferd mit Wegziehen, Muskelzucken oder gar Abwehrreaktionen wie Treten reagieren.  
  • Veränderung im Verhalten: Lahmheit ist schmerzhaft! Manche Pferde werden plötzlich matt, unwillig, zickig oder ziehen sich zurück. Andere zeigen Stresssymptome wie Schwitzen, Zittern oder einen erhöhten Puls.  

Wichtig: Eine Lahmheit muss nicht immer mit sichtbaren Schwellungen, Wunden oder einer Wärmeentwicklung einhergehen. Gerade wenn dein Pferd lahmt, ohne dass eine Schwellung oder andere äußere Anzeichen erkennbar sind, kann die Ursache eine tieferliegende Verletzung von Sehnen, Gelenken oder sogar Knochen sein.  

Es lohnt sich auch, die verschiedenen Gangarten genau zu beobachten. Manche Lahmheiten fallen nur im Trab auf, andere erst im Galopp oder bei Wendungen auf engem Raum.  

Tipp: Betrachte dein Pferd am besten auf hartem Boden geradeaus und auf der Zirkelbahn – sowohl im Schritt als auch im Trab. Es kann enorm helfen, wenn eine zweite Person dein Pferd vorführt, weil du dich dann ganz auf das Gangbild konzentrieren kannst. 

Diagnose und Behandlung von Lahmheit beim Pferd 

Wenn dein Pferd lahmt, ist schnelle Hilfe gefragt.

Hier sind die wichtigsten Schritte: 

  • Ruhe bewahren und Pferd schonen. 
  • Lahmes Bein lokalisieren. Vorne, hinten oder unklar?  

Rufe einen Tierarzt! Er wird durch Abtasten, Beugeproben, Röntgen oder Ultraschall die genaue Ursache feststellen.  

Die Behandlung richtet sich nach der Diagnose:

  • Sehnenverletzungen: Kühlung, Entlastung, später gezielter Aufbau 
  • Gelenkentzündungen: Entzündungshemmer, ggf. punktuelle Injektionen 
  • Hufgeschwüre: Öffnen und Drainage durch den Hufschmied oder Tierarzt 
  • Frakturen: Ruhigstellung oder Operation 

Manchmal braucht dein Pferd einfach nur Zeit und viel Geduld, manchmal ist eine intensive Therapie nötig.  

Wichtig: Versuche nicht, die Lahmheit selbst zu behandeln, ohne eine genaue Diagnose zu kennen! Du könntest den Zustand verschlimmern. 

Vorbeugung: So kannst du Lahmheit beim Pferd verhindern 

Lahmheiten lassen sich zwar nicht immer komplett vermeiden, aber du kannst das Risiko deutlich senken: 

  • Regelmäßige Hufpflege durch einen erfahrenen Schmied 
  • Achte auf passendes Training mit Aufwärm- und Abkühlphasen 
  • Artgerechte Haltung mit ausreichend Bewegung 
  • Frühzeitige Behandlung kleinerer Verletzungen 
  • Achte auf kleine Veränderungen im Gangbild 

Besonders spannend: Die Fütterung und Ergänzungsfuttermittel können eine große Rolle spielen!  

Die richtige Fütterung zur Vorbeugung von Lahmheit 

Ein stabiles Skelett, gesunde Gelenke, starke Sehnen und ein funktionierender Stoffwechsel brauchen die richtige Ernährung.  

Hier ein Überblick, worauf du achten solltest:  

  • Mineralstoffe wie Zink, Kupfer und Selen unterstützen Sehnen und Gelenke. 
  • Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend. 
  • Vitamin E schützt die Muskulatur. 
  • Glucosamin und Chondroitin fördern die Gelenkgesundheit. 
  • MSM (Methylsulfonylmethan) kann Entzündungen lindern und die Regeneration unterstützen. 

Spezielle Ergänzungsfuttermittel für Pferde zielen genau auf diese Bereiche ab. Gerade bei älteren Pferden, Sportpferden oder Pferden mit bekannten Problemen lohnt sich eine gezielte Unterstützung.  

Tipp: Setze auf hochwertige Produkte mit geprüfter Qualität und sprich die Futterumstellung immer mit deinem Tierarzt ab. 

Fazit

Wenn dein Pferd lahmt, ist es vor allem wichtig, Ruhe zu bewahren, die Ursache zu finden und eine gezielte Behandlung einzuleiten. Frühzeitiges Erkennen und richtiges Handeln können viel Leid ersparen. Durch eine gute Fütterung, passende Ergänzungsfuttermittel, eine artgerechte Haltung und regelmäßige Pflege kannst du dazu beitragen, dass Lahmheiten gar nicht erst entstehen.  

Mit einem wachen Blick für die Bewegung deines Pferdes und etwas Know-how bist du bestens gerüstet, um Probleme frühzeitig zu erkennen und dein Pferd lange gesund und beweglich zu halten.

FAQ: Häufige Fragen, wenn dein Pferd lahmt 

Was bedeutet Stützbeinlahmheit?  

Bei einer Stützbeinlahmheit versucht dein Pferd, ein Bein so wenig wie möglich zu belasten. Das zeigt sich meist beim normalen Stehen oder Gehen: Das Pferd „stützt” sich weniger auf das betroffene Bein und entlastet es sichtbar. Dies ist typisch bei Verletzungen am Knochen, den Gelenken oder an tragenden Sehnen.  

Was ist eine Hangbeinlahmheit?  

Eine Hangbeinlahmheit zeigt sich vor allem in der Bewegung: Das Pferd hebt das betroffene Bein nicht richtig an und hat Schwierigkeiten, Schwung nach vorne zu entwickeln. Oft sind Muskeln, Sehnen oder die Schulter betroffen. Hangbeinlahmheiten sind manchmal schwerer zu erkennen, da sie bei leichtem Training noch recht unauffällig sein können.  

Wie lange dauert die Heilung bei Sehnenverletzungen?  

Die Heilung von Sehnenverletzungen dauert oft lange – je nach Schwere der Verletzung mehrere Monate bis über ein Jahr. Leider heilt Sehnengewebe langsamer als Muskelgewebe. Wichtig sind konsequente Schonung, kontrollierter Aufbau und viel Geduld. Frühzeitige Diagnosen und gezielte Therapien verbessern die Aussichten erheblich. 

Kann Lahmheit ohne Schwellung oder äußere Anzeichen auftreten?  

Ja, und das ist tatsächlich häufig der Fall! Gerade tiefere Verletzungen im Bereich der Sehnen, Gelenke oder des Knochens sind anfangs nicht an der Oberfläche sichtbar. Erst durch feinfühlige Beobachtung der Bewegung oder eine genaue Untersuchung durch den Tierarzt lässt sich die Ursache aufspüren.  

Wann sollte ich den Tierarzt rufen, wenn mein Pferd lahmt?  

Am besten sofort, wenn:  

  • die Lahmheit plötzlich und/oder stark auftritt, 
  • dein Pferd sichtbare Schmerzen zeigt, 
  • Schwellungen, Überwärmung oder offensichtliche Verletzungen vorhanden sind, 
  • die Lahmheit länger als ein bis zwei Tage anhält, 
  • du dir unsicher bist – lieber einmal zu viel rufen als einmal zu wenig!  

Eine schnelle und richtige Diagnose ist entscheidend, damit sich kleinere Probleme nicht zu großen Schäden entwickeln. 

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