Süßholzwurzel Pferd

Süßholzwurzel Pferd

4. Juni 2025

Wirkung, Anwendung und Fütterung richtig erklärt 

Die Natur hält viele wertvolle Heilpflanzen für Pferde bereit. Eine davon ist die Süßholzwurzel. Sie wird schon seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde geschätzt. Doch wusstest du, dass Süßholz auch Pferden helfen kann? Ob bei Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt oder den Atemwegen oder zur Stärkung des Immunsystems – die Süßholzwurzel ist ein echter Alleskönner. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du sie richtig anwendest, worauf du bei der Fütterung achten solltest und welche Erfahrungen andere Pferdebesitzer gemacht haben. 

Was ist Süßholzwurzel überhaupt? 

Die Süßholzwurzel stammt von der Pflanze Glycyrrhiza glabra, die auch als Süßholz bekannt ist. Der Hauptwirkstoff Glycyrrhizin verleiht der Wurzel ihren süßlichen Geschmack – daher auch der Name. In der Pferdefütterung wird die geschnittene oder gemahlene Wurzel meist als Einzelkraut oder in Ergänzungsfuttermitteln verwendet. 

Süßholzwurzel für Pferde: Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden 

Die Süßholzwurzel hat viele positive Effekte auf die Gesundheit deines Pferdes: 

1. Unterstützung der Atemwege 

Die wohl bekannteste Wirkung ist, dass Süßholzwurzel Schleim lösen und entzündungshemmend wirken kann. Besonders bei Husten, verschleimten Atemwegen oder nach Infekten kann sie deinem Pferd Erleichterung verschaffen. 

2. Hilfe für Magen und Darm

Süßholz wirkt krampflösend, entzündungshemmend und kann die Magenschleimhaut schützen. Daher wird es häufig bei Magengeschwüren, Kotwasser oder allgemeinen Verdauungsproblemen eingesetzt. Auch bei einer gestörten Darmflora oder zur Vorbeugung von Magenreizungen kann die Wurzel unterstützend wirken. 

3. Stärkung des Immunsystems 

Die Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel wirken antioxidativ und fördern die körpereigene Abwehrkraft. Sie sind somit ideal in stressigen Zeiten oder bei einem geschwächten Immunsystem. 

4. Leberunterstützung 

Einige Studien deuten darauf hin, dass Süßholzwurzel auch die Leberfunktion positiv beeinflussen kann, was besonders für stoffwechselbelastete Pferde von Vorteil ist. 

Anwendung von Süßholzwurzel beim Pferd 

Die Anwendung erfolgt meist als Ergänzungsfutter, entweder pur oder in Kombination mit anderen Kräutern. Häufig wird die Süßholzwurzel als: 

  • geschnittene Wurzelstücke 
  • gemahlenes Pulver 
  • in getrockneten Kräutermischungen 
  • als Bestandteil von Kräutersäften oder Pellets,

angeboten. Achte beim Kauf auf gute Qualität, transparente Zusammensetzung und naturbelassene Produkte ohne Zusatzstoffe. 

Dosierung: Wie viel Süßholzwurzel darf mein Pferd bekommen? 

Die Dosierung hängt vom jeweiligen Produkt sowie dem Gesundheitszustand deines Pferdes ab. Generell gilt: 

  • Großpferde: 10–25 g getrocknete Süßholzwurzel täglich 
  • Ponys/Kleinpferde: entsprechend angepasst, meist 5–15 g täglich. 

Am besten bereitest du die Wurzel als Teeaufguss zu oder mischst sie direkt unter das Kraftfutter. Einige Pferde mögen den süßen Geschmack sehr gerne, andere benötigen etwas Überzeugungsarbeit. 

Zubereitung: So fütterst du Süßholzwurzel richtig

Wenn du die Wurzel selbst zubereiten möchtest, kannst du sie wie folgt anwenden: 

  • Als Aufguss: 10–15 g Süßholzwurzel mit 500 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abkühlen lassen und über das Futter geben. 
  • Trocken unters Futter: Geschnitten oder gemahlen direkt mit dem Futter vermengen. 

Tipp: Kombiniere die Süßholzwurzel bei Bedarf mit anderen Kräutern wie Eibisch, Thymian oder Kamille, um gezielt verschiedene Beschwerden zu lindern. 

Mögliche Nebenwirkungen bei Pferden 

Auch wenn die Süßholzwurzel ein natürliches Heilmittel ist, solltest du sie mit Bedacht einsetzen. Der darin enthaltene Wirkstoff Glycyrrhizin kann bei längerer oder überhöhter Gabe zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, insbesondere bei empfindlichen Pferden oder bei Dauereinsatz. 

Mögliche Nebenwirkungen im Überblick: 

  • Wassereinlagerungen (Ödeme)Glycyrrhizin beeinflusst den Mineralhaushalt im Körper, insbesondere das Verhältnis von Natrium und Kalium. Dies kann zu einer vermehrten Wassereinlagerung im Gewebe führen – vor allem bei dauerhaftem Einsatz. 
  • Erhöhter Blutdruck: Ein gestörter Elektrolythaushalt kann den Blutdruck steigen lassen. Auch wenn Bluthochdruck bei Pferden selten klinisch auffällt, solltest du bei älteren oder vorgeschädigten Pferden vorsichtig sein. 
  • Belastung von Leber und Nieren: Die vermehrte Ausscheidung bestimmter Stoffwechselprodukte kann bei empfindlichen oder vorerkrankten Tieren die Leber- und Nierenfunktion belasten. Daher sollte die Wurzel nicht ohne vorherige Abstimmung mit einem Tierarzt bei Pferden mit bekannten Organproblemen eingesetzt werden. 
  • Beeinflussung des Hormonhaushalts: Es gibt Hinweise darauf, dass Süßholzwurzel in hohen Dosen den Cortisolspiegel beeinflussen kann, was langfristig den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen könnte. 

Süßholzwurzel ist für diese Pferde nicht geeignet: 

  • Trächtige oder laktierende Stuten: Die hormonaktive Wirkung von Glycyrrhizin könnte sich ungünstig auf die Trächtigkeit auswirken. 
  • Pferde mit Herz-Kreislauf-Problemen: Aufgrund der möglichen Blutdrucksteigerung ist bei Herzerkrankungen besondere Vorsicht geboten. 
  • Pferde mit Nierenschwäche oder Leberinsuffizienz: da die Ausscheidung der Wirkstoffe eine zusätzliche Belastung darstellen kann. 

Anwendungshinweis: 

Süßholzwurzel sollte immer kurweise eingesetzt werden. Ideal sind Anwendungszeiträume von zwei bis maximal drei Wochen, gefolgt von einer mindestens einwöchigen Pause. Bei längeren Anwendungszeiten oder chronischen Beschwerden solltest du unbedingt Rücksprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker halten. 

Weniger ist oft mehr – auch bei natürlichen Ergänzungsfuttermitteln. Achte bei der Fütterung auf eine sorgfältige Dosierung und beobachte dein Pferd genau. Bei Anzeichen wie ungewöhnlichen Wassereinlagerungen, Trägheit, Appetitverlust oder Unwohlsein sollte die Gabe sofort beendet werden. 

Erfahrungen – Was sagen andere Pferdebesitzer? 

Viele berichten, dass ihre Pferde nach einer Kur mit Süßholzwurzel freier atmen, weniger husten und ein stabileres Immunsystem haben. Auch bei Kotwasser und Magenbeschwerden sind die Erfahrungen positiv, sofern die Anwendung gezielt und nicht dauerhaft erfolgt. 

Fazit 

Die Süßholzwurzel kann dein Pferd bei vielen Beschwerden auf natürliche Weise unterstützen – von der Verdauung über die Atemwege bis hin zur Leber. Achte bei der Anwendung auf die richtige Dosierung und hochwertige Produkte und nutze sie idealerweise kurweise. So kann die Wurzel zu einer wertvollen Unterstützung im Alltag werden – ganz im Sinne der natürlichen Pferdefütterung. 

Häufige Fragen zur Süßholzwurzel für Pferde (FAQ) 

1. Wofür ist Süßholzwurzel beim Pferd gut? 

Die Süßholzwurzel unterstützt vor allem die Atemwege des Pferdes, hilft bei Husten, fördert die Verdauung und kann den Magen-Darm-Trakt beruhigen. Außerdem wirkt sie entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem. Auch zur Unterstützung der Leberfunktion wird sie gerne eingesetzt. 

2. Wie wird Süßholzwurzel beim Pferd richtig dosiert? 

Für ein Großpferd liegt die empfohlene Tagesmenge bei etwa 10 bis 25 Gramm getrockneter Süßholzwurzel. Ponys oder kleinere Pferde erhalten entsprechend weniger. Die Anwendung sollte kurweise über zwei bis drei Wochen erfolgen. Danach ist eine Pause sinnvoll, um Nebenwirkungen zu vermeiden. 

3. Kann die Fütterung von Süßholzwurzel Nebenwirkungen haben? 

Ja, bei zu hoher Dosierung oder zu langer Anwendung kann es zu Wassereinlagerungen, erhöhtem Blutdruck oder einer Belastung der Leber und Nieren kommen. Auch hormonelle Effekte sind möglich. Süßholzwurzel sollte nicht an trächtige Stuten, herzkranke Pferde oder Tiere mit Nierenproblemen gefüttert werden. 

4. Hilft Süßholzwurzel bei Kotwasser oder Magenproblemen? 

Ja, viele Pferdebesitzer berichten von guten Erfahrungen bei Kotwasser, Magengeschwüren oder Verdauungsbeschwerden. Die Wurzel wirkt magenberuhigend, krampflösend und kann die Schleimhäute schützen. In Kombination mit anderen Kräutern kann sie besonders wirksam sein. 

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