Thymian Pferd

Thymian Pferd

4. Juni 2025

Wirkung, Anwendung und Fütterung im Überblick 

Thymian ist weit mehr als nur ein Küchenkraut. Vor allem in der Pferdehaltung erfreut er sich zunehmender Beliebtheit. Warum? Weil er die Atemwege auf natürliche Weise unterstützen, bei Husten helfen und gleichzeitig positiv auf Verdauung und Immunsystem wirken kann. Doch wie fütterst du Thymian beim Pferd richtig? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Worauf solltest du bei der Auswahl von Produkten achten? 

In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du rund um die Anwendung, Wirkung und Dosierung von Thymian bei Pferden wissen musst. 

Warum ist Thymian gut für Pferde? 

Thymian gehört zu den bekanntesten Heilkräutern überhaupt – und das völlig zurecht. Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze wird seit Jahrhunderten wegen ihrer vielseitigen Heilwirkungen geschätzt. Während Thymian in der menschlichen Naturheilkunde schon lange bekannt ist, wird er in der Pferdefütterung zunehmend beliebter, besonders bei Atemwegsbeschwerden, Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems. 

Die wertvollen Inhaltsstoffe im Überblick: 

Was den Thymian so besonders macht, ist sein hoher Gehalt an ätherischen Ölen, allen voran Thymol und Carvacrol. Diese Stoffe wirken: 

  • antibakteriell: Sie hemmen das Wachstum schädlicher Bakterien. 
  • antiviral: Sie unterstützen das Immunsystem im Kampf gegen Viren. 
  • entzündungshemmend: Sie helfen, Entzündungsprozesse im Körper zu regulieren. 
  • schleimlösend: Sie verflüssigen festsitzenden Schleim in den Bronchien. 
  • krampflösend: besonders hilfreich bei Reizhusten oder Magen-Darm-Krämpfen. 

Zusätzlich enthält Thymian Gerbstoffe, die eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung haben, sowie Flavonoide und Bitterstoffe, die sich positiv auf den Stoffwechsel und die Verdauung auswirken. 

Wie unterstützt Thymian die Pferdegesundheit? 

1. Atemwege & Bronchien

Thymian ist besonders bekannt für seine schleimlösende und reizlindernde Wirkung bei Husten oder Atemwegsproblemen. Er hilft, die Bronchien zu beruhigen, festsitzenden Schleim zu lösen und die Atmung zu erleichtern – und das ganz ohne chemische Zusätze. Das ist besonders in staubigen Stallumgebungen oder in der kalten Jahreszeit von Vorteil. 

2. Verdauung & Magen

Die im Thymian enthaltenen Bitterstoffe regen die Produktion von Verdauungssäften an und fördern somit eine gesunde Funktion von Magen und Darm. Das ist besonders hilfreich für träge Pferde oder solche mit empfindlicher Verdauung. Auch nach Wurmkuren oder bei leichten Blähungen kann Thymian unterstützend wirken. 

3. Immunsystem & Vorbeugung

Aufgrund seiner antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften stärkt Thymian das körpereigene Abwehrsystem. Eine regelmäßige, kurweise Fütterung kann dabei helfen, Infektionen vorzubeugen und die allgemeine Widerstandskraft des Pferdes zu verbessern. 

4. Fell & Haut

Auch äußerlich kann Thymian das Pferd unterstützen. Seine durchblutungsfördernden und antimikrobiellen Eigenschaften machen ihn zu einem natürlichen Helfer bei kleineren Hautirritationen oder zur Fellpflege. Daher enthalten viele Pflegeprodukte für Pferde Thymianextrakte oder -öle. 

Für welche Pferde eignet sich Thymian besonders? 

  • Pferde mit Husten, Atemwegserkrankungen oder Stauballergien 
  • Pferde mit sensibler Verdauung oder Appetitlosigkeit 
  • Pferde mit einem schwachen Immunsystem 
  • Pferde, die viel im Stall stehen oder wenig Frischluft bekommen. 
  • ältere Tiere oder Pferde in Rekonvaleszenz. 

Aber auch gesunde Pferde profitieren von Thymian, beispielsweise zur Vorbeugung in der nasskalten Jahreszeit oder zur schnelleren Erholung nach einer Krankheit. 

Anwendung von Thymian bei Pferden 

Du kannst Thymian auf unterschiedliche Weise anwenden, je nach Bedarf und Vorliebe deines Pferdes. 

1. als Einzelkraut im Futter 

Hierbei wird getrockneter Thymian (geschnitten oder gemahlen) direkt unter das tägliche Pferdefutter gemischt. Achte auf hochwertige Qualität, die frei von Schimmel und Pestiziden ist. Thymian eignet sich ideal als Einzelfuttermittel oder Bestandteil von Kräutermischungen. 

2. In Form von Thymian-Tee 

Du kannst Thymian auch als Tee aufbrühen und dem Pferd über das Futter geben. Das ist besonders empfehlenswert bei Husten oder schleimigem Auswurf, da die warmen Dämpfe die Atemwege zusätzlich unterstützen. 

Zubereitung: 

  • 10–20 g getrockneter Thymian mit 500 ml heißem Wasser übergießen. 
  • 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 
  • Abgekühlt über das Futter geben. 

3. als Bestandteil von Ergänzungsfuttermitteln 

Viele Pferdefutter-Produkte und Ergänzungsfuttermittel enthalten Thymian, oft in Kombination mit anderen Kräutern wie Anis, Fenchel oder Süßholzwurzel. Diese Kombinationen sind besonders wirkungsvoll bei Atemwegsproblemen. 

Achte hier auf:

  • Zusammensetzung 
  • Herkunft und Qualität der Kräuter 
  • Bewertungen anderer Pferdehalter. 

Dosierung: Wie viel Thymian darf ein Pferd bekommen? 

Die richtige Dosierung ist entscheidend, damit dein Pferd von den positiven Eigenschaften profitiert, ohne dass Nebenwirkungen auftreten. 

Empfohlene Menge bei getrocknetem Thymian: 

  • Großpferde (ca. 500–600 kg): 15–25 g/Tag 
  • Ponys/Kleinpferde: 5–15 g/Tag 

Wichtig: 

  • Die Fütterung sollte nicht dauerhaft, sondern kurweise erfolgen (z. B. zwei bis drei Wochen). 
  • Danach mindestens eine Woche Pause einlegen. 
  • Als Kur zur Vorbeugung oder bei ersten Anzeichen von Husten.  

Gibt es Nebenwirkungen? 

Thymian ist ein bewährtes und gut verträgliches Heilkraut. Dennoch gilt wie bei allen Kräutern: Die Dosis macht das Gift. Bei sachgemäßer Anwendung sind Nebenwirkungen selten. Achte deshalb auf die richtige Dosierung und füttere Thymian nicht dauerhaft, sondern kurweise. 

Mögliche Nebenwirkungen bei Überdosierung oder Daueranwendung: 

  • Magenreizungen

Die enthaltenen ätherischen Öle können bei empfindlichen Pferden den Magen-Darm-Trakt reizen, vor allem bei zu hoher Dosierung oder wenn Thymian über einen längeren Zeitraum ohne Pause gefüttert wird. Mögliche Symptome sind Appetitlosigkeit, Unruhe oder leichtes Kolikverhalten. 

  • Leberbelastung

Bei chronischer Überfütterung kann es theoretisch zu einer Belastung der Leber kommen, da die ätherischen Öle vom Körper abgebaut werden müssen. Dies gilt insbesondere, wenn Thymian zusätzlich zu anderen kräuterreichen Produkten verabreicht wird. 

  • Allergische Reaktionen

Zwar selten, aber möglich: Einige Pferde können mit Hautreaktionen oder Juckreiz auf Thymian reagieren. Dies betrifft meist Pferde, die generell empfindlich auf bestimmte Kräuter oder Futtermittelbestandteile reagieren. 

  • Verstärkter Hustenreiz

In seltenen Fällen kann Thymian durch seine schleimlösende Wirkung vorübergehend den Hustenreiz verstärken, insbesondere, wenn viel Schleim in den Atemwegen sitzt. Dies ist jedoch meist ein Zeichen dafür, dass die Schleimlösung einsetzt. 

  • Vorsicht bei tragenden Stuten! 

Thymian sollte bei tragenden Stuten mit Vorsicht eingesetzt werden. Die enthaltenen Wirkstoffe können in sehr hohen Mengen wehenfördernd wirken. In üblichen Futterdosen gilt Thymian zwar als unbedenklich, dennoch empfiehlt es sich, vor der Fütterung Rücksprache mit einem Tierarzt oder Futterexperten zu halten. 

Allgemeine Empfehlung:

  • Starte mit einer kleineren Menge (z. B. halbe Dosis) und beobachte dein Pferd in den ersten Tagen. 
  • Tritt keine unerwünschte Reaktion auf, kann die volle Dosierung gegeben werden. 
  • Gib Thymian maximal zwei bis drei Wochen am Stück, dann mindestens eine Woche Pause. 
  • Bei Unsicherheiten oder bestehenden Erkrankungen: Tierärztlichen Rat einholen. 

Erfahrungen und Tipps aus der Praxis 

Viele Pferdehalter:innen berichten von positiven Erfahrungen mit Thymian, besonders in der kalten Jahreszeit oder bei empfindlichen Pferden mit Atemproblemen. 

Tipp: Kombiniere Thymian mit anderen Kräutern für eine noch bessere Wirkung. Besonders bewährt haben sich Mischungen mit: 

  • Süßholzwurzel 
  • Anis 
  • Fenchel 
  • Eibisch 
  • Spitzwegerich

Diese Kräuter unterstützen gemeinsam die Bronchien, lösen Schleim und stärken das Immunsystem. 

Worauf du beim Kauf von Produkten mit Thymian achten solltest 

Ob Einzelkraut, Mineralfutter oder Kräuterpellets – die Qualität ist entscheidend. Achte auf: 

  • naturbelassene Produkte ohne künstliche Zusätze 
  • schonende Trocknung (zur Erhaltung der ätherischen Öle), 
  • Gute Bewertungen anderer Pferdehalter. 
  • Transparente Angaben zu Inhalt und Herkunfsnachweis. 

Vermeide Billigprodukte, bei denen die Qualität der Kräuter nicht nachvollziehbar ist, denn hier ist die Wirkung oft schwächer oder gar nicht vorhanden. 

Fazit 

Thymian ist eine einfache und natürliche Möglichkeit, die Gesundheit deines Pferdes zu fördern. Ob bei Husten, zur Unterstützung der Verdauung oder zur Vorbeugung – Thymian ist ein echtes Multitalent unter den Kräutern. 

Wenn du auf eine gute Dosierung, hochwertige Qualität und eine kurweise Anwendung achtest, steht der erfolgreichen Nutzung nichts im Weg. Ob als Tee, als Einzelkraut oder im Ergänzungsfutter: Thymian ist eine wertvolle Hilfe für die Atemwege und mehr. 

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