Anwendung, Wirkung und Dosierung
Leinsamen sind ein wahres Superfood für Pferde und bieten zahlreiche Vorteile für Gesundheit und Wohlbefinden. Ob für die Verdauung, die Fellpflege oder zur Unterstützung bei spezifischen Beschwerden - Leinsamen haben ihren festen Platz in der Pferdefütterung. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die richtige Anwendung, Wirkung und Dosierung von Leinsamen für Pferde.
Was sind Leinsamen und warum sind sie gut für Pferde?
Leinsamen stammen von der Flachspflanze und sind reich an wertvollen Nährstoffen. Vor allem die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren und Schleimstoffe machen sie zu einem beliebten Ergänzungsfuttermittel. Die ungesättigten Fettsäuren wirken sich positiv auf das Fell und die Haut des Pferdes aus, während die Schleimstoffe beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken. Das macht Leinsamen besonders interessant für Pferde mit Kotwasser, Magengeschwüren oder anderen Verdauungsproblemen.
Die Wirkung von Leinsamen für Pferde: Mehr als nur ein Ergänzungsfuttermittel
Leinsamen sind weit mehr als nur ein Bestandteil des Pferdefutters - sie sind ein wahres Multitalent, wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes geht. Ihre Wirkungen sind vielfältig und machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer durchdachten Pferdefütterung.
- Unterstützung der Verdauung und des Magen-Darm-Traktes
Die in Leinsamen enthaltenen Schleimstoffe sind ein wahrer Segen für die Verdauung Deines Pferdes. Diese Schleimstoffe, auch Mucilage genannt, entstehen, wenn die Samen mit Wasser in Berührung kommen. Sie bilden eine Art Gel, das sich wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute von Magen und Darm legt.
Bei Magengeschwüren:
Pferde mit Magengeschwüren profitieren besonders von dieser Schutzschicht. Sie hilft, die empfindlichen Schleimhäute zu beruhigen und zu regenerieren. Die Schleimstoffe wirken als natürlicher Puffer gegen die aggressive Magensäure.
Bei Kotwasser:
Leinsamen wirken regulierend auf die Verdauung. Sie können helfen, überschüssige Flüssigkeit im Darm zu binden und so die Bildung von Kotwasser zu reduzieren. Gleichzeitig fördern sie eine gleichmäßige Darmtätigkeit und können sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung unterstützend wirken.
Allgemeine Darmgesundheit:
Leinsamen fördern ein gesundes Darmmilieu, da sie nicht nur den Darm schützen, sondern auch die Peristaltik, also die Bewegung des Darms, anregen. Dies kann Verdauungsproblemen vorbeugen und sorgt für eine optimale Nährstoffaufnahme.
- Glänzendes Fell und gesunde Haut
Dank seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren leistet Leinsamen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Haut und Fell deines Pferdes. Omega-3-Fettsäuren sind essentiell, können aber vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Deshalb ist eine ausreichende Zufuhr über das Futter besonders wichtig.
Unterstützung im Fellwechsel:
Gerade in der Zeit des Fellwechsels benötigt Dein Pferd zusätzliche Nährstoffe. Leinsamen liefern genau die richtigen Fettsäuren, um das Wachstum eines dichten, glänzenden Fells zu fördern.
Hautprobleme:
Auch Pferde, die zu trockener, schuppiger Haut oder Juckreiz neigen, profitieren von den Fettsäuren. Sie unterstützen die Regeneration der Hautbarriere und lindern Entzündungen.
Strahlender Glanz:
Viele Pferdebesitzer berichten, dass sich schon nach kurzer Zeit der Fütterung von Leinsamen ein deutlicher Unterschied im Fellglanz zeigt.
- allgemeine Gesundheitsförderung
Neben den bekannten Vorteilen für Verdauung und Fell liefert Leinsamen viele weitere Nährstoffe, die das Immunsystem des Pferdes stärken und es insgesamt vitaler machen.
Vitamine und Mineralstoffe:
Leinsamen sind reich an Vitamin E, einem wichtigen Antioxidans, das die Zellen schützt und das Immunsystem stärkt. Außerdem enthalten sie Magnesium und Selen, die eine wichtige Rolle für die Muskulatur und den Stoffwechsel spielen.
Entzündungshemmende Wirkung:
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können bei Pferden mit chronischen Entzündungen wie Arthrose oder Hufrehe Linderung verschaffen.
Energie ohne Übergewicht:
Leinsamen liefern wertvolle Energie, ohne den Insulinspiegel stark zu beeinflussen. Sie sind daher auch für leichtfuttrige oder stoffwechselempfindliche Pferde (z.B. mit EMS oder Cushing) gut geeignet.
- Unterstützung bei speziellen Beschwerden
Magengeschwüre:
Die beruhigenden Schleimstoffe sind eine natürliche Unterstützung für Pferde mit Magengeschwüren. Sie helfen nicht nur bei der Heilung, sondern können auch vorbeugend gefüttert werden, insbesondere bei Pferden, die Stress oder intensivem Training ausgesetzt sind.
Kotwasser:
Bei Pferden mit Kotwasser haben sich Leinsamen als eines der wirksamsten natürlichen Mittel erwiesen. Die Samen binden überschüssiges Wasser im Darm und unterstützen gleichzeitig die Regeneration der Schleimhäute.
Darmflora:
Die im Leinsamen enthaltenen Ballaststoffe fördern die Entwicklung einer gesunden Darmflora, was besonders wichtig ist, wenn das Pferd z.B. nach einer Antibiotikabehandlung oder Wurmkur Unterstützung braucht.
Anwendung: Ganze, geschrotete oder goldene Leinsamen?
Es gibt unterschiedliche Formen von Leinsamen, die an Pferde verfüttert werden können. Aber welche ist die richtige?
- Ganze Leinsamen: Diese sollten vor der Fütterung entweder gekocht oder geschrotet werden, damit Dein Pferd die Nährstoffe optimal aufnehmen kann.
- Geschrotete Leinsamen: Diese sind bereits aufgebrochen und leichter verdaulich. Sie sollten jedoch frisch geschrotet werden, da sie sonst schnell ranzig werden.
- Goldene Leinsamen: Diese edle Variante enthält meist einen noch höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Die Wirkung auf Fell und Haut ist besonders ausgeprägt.
Muss man Leinsamen für Pferde kochen?
Leinsamen enthalten Blausäure, die in größeren Mengen giftig sein kann. Durch das Aufkochen wird die Blausäure neutralisiert, so dass die Leinsamen bedenkenlos verfüttert werden können.
Aber: Viele Pferdebesitzer ziehen es vor, Leinsamen ungekocht zu verfüttern. Dazu lässt man die Leinsamen in heißem Wasser quellen. Alternativ sind im Handel auch thermisch behandelte Leinsamen erhältlich, denen die Blausäure bereits entzogen wurde.
Unser Tipp:
Wer auf Nummer sicher gehen will, kocht Leinsamen am besten auf. Einfach die gewünschte Menge in Wasser aufkochen, abkühlen lassen und verfüttern.
Dosierung: Wieviel Leinsamen pro Tag?
Die richtige Dosierung hängt vom Gewicht und Bedarf des Pferdes ab. Allgemeine Fütterungsempfehlungen lauten wie folgt
- 500 kg Pferd: ca. 50-100 g Leinsamen pro Tag
- Ponys: 30-50 g Leinsamen pro Tag
Diese Menge reicht aus, um eine positive Wirkung auf Verdauung und Fell zu erzielen. Bei akuten Beschwerden, wie Magengeschwüren oder starkem Kotwasser, kann die Dosierung kurzzeitig erhöht werden - hier solltest Du jedoch einen Tierarzt zu Rate ziehen.
Zubereitung: So fütterst Du Leinsamen richtig
- Leinsamen aufkochen:
- Leinsamen quellen lassen:
- Fertigprodukte:
Worauf ist bei der Fütterung zu achten?
- Frische ist wichtig: Geschrotete Leinsamen werden schnell ranzig. Am besten immer frisch schroten oder kleine Mengen kaufen.
- Langsame Gewöhnung: Führe Leinsamen langsam in den Futterplan ein, besonders bei Pferden mit empfindlichem Magen.
- Wasserzufuhr erhöhen: Da Leinsamen viel Wasser binden, sollte dein Pferd immer Zugang zu ausreichend frischem Wasser haben.
Leinsamen als Ergänzungsfutter: eine einfache Lösung
Neben der klassischen Zubereitung kann man auch auf fertige Ergänzungsfuttermittel mit Leinsamen zurückgreifen. Diese sind oft mit weiteren wertvollen Inhaltsstoffen wie Leinöl oder verdauungsfördernden Kräutern kombiniert. Besonders praktisch sind solche Produkte in Form von Mash oder Pellets.
Fazit: Warum Leinsamen in der Pferdefütterung nicht fehlen darf
Leinsamen sind ein vielseitiges und wertvolles Futtermittel, von dem das Pferd in vielerlei Hinsicht profitiert. Von der Unterstützung der Verdauung bis zum glänzenden Fell - die positiven Wirkungen sprechen für sich. Mit der richtigen Zubereitung und Dosierung kannst Du sicherstellen, dass Dein Pferd optimal versorgt ist.
Probiere es aus - Dein Pferd wird es Dir danken! 😊
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