Selen Pferd

Selen Pferd

November 07, 2024

Warum Selen wichtig für Pferde ist  

Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das im Körper des Pferdes viele wichtige Funktionen erfüllt. Es unterstützt das Immunsystem, fördert den Muskelaufbau und hilft, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, insbesondere in Verbindung mit Vitamin E. Zusammen wirken Selen und Vitamin E als Antioxidantien, die freie Radikale im Körper neutralisieren und so Muskel- und Zellstrukturen schützen.  

Ohne eine ausreichende Selenversorgung kann es bei Pferden zu gesundheitlichen Problemen wie Muskelverspannungen, einem geschwächten Immunsystem bis hin zu Muskelerkrankungen kommen. Vor allem Pferde, die in Regionen mit selenarmen Böden gehalten werden, können schnell in einen Mangelzustand geraten. 

Wie erkennt man einen Selenmangel beim Pferd?  

Ein Selenmangel beim Pferd ist nicht immer leicht zu erkennen, da die Symptome oft unspezifisch und schleichend sind. Da Selen jedoch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und im Immunsystem spielt, kann ein Mangel schwerwiegende Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines Pferdes haben. Hier sind die häufigsten Anzeichen, auf die Du achten solltest:  

  1. Muskelschwäche und Steifheit: Pferde mit Selenmangel neigen häufig zu Muskelschwäche und Verspannungen. Diese Symptome treten besonders nach Belastung oder Training auf, da Selen eine zentrale Rolle im Muskelstoffwechsel spielt. Es sorgt für eine optimale Sauerstoffversorgung der Muskulatur und unterstützt die Zellfunktion. Fehlt Selen, kann es zu Muskelschäden kommen, die zu Steifheit, Zittern und allgemeiner Schwäche führen.
  2. Muskelzittern und Bewegungsprobleme: Ein Selenmangel kann dazu führen, dass das Pferd zittert oder Koordinationsprobleme zeigt. Besonders in Stresssituationen oder bei Belastung kommt es bei betroffenen Pferden häufig zu unwillkürlichen Muskelzuckungen. Manchmal wirkt das Pferd sogar „steif“ und zeigt einen veränderten Gang, da der Selenmangel die Muskelfunktion beeinträchtigt.
  3. geschwächtes Immunsystem: Selen ist auch wichtig für ein starkes Immunsystem. Ein Pferd mit Selenmangel ist anfälliger für Infektionen, Atemwegserkrankungen und andere Gesundheitsprobleme. Die Wundheilung kann sich verlangsamen und das Pferd kann allgemein kränklicher und weniger widerstandsfähig erscheinen.
  4. Schlechtes Fellwachstum und matte Fellstruktur: Ein weiteres Anzeichen für Selenmangel ist ein stumpfes, trockenes und glanzloses Fell. Oft fällt auf, dass das Fell des Pferdes rau und spröde wirkt und schlechter nachwächst. Besonders während des Fellwechsels kann sich der Mangel bemerkbar machen, denn dann braucht der Körper mehr Nährstoffe, um neue Haarzellen zu bilden. Auch die Hufe können brüchig oder rissig werden.
  5. Verhaltensänderungen und Lustlosigkeit: Da Selen auch die Energieproduktion in den Zellen unterstützt, wirken Pferde mit Selenmangel oft müde und lustlos. Sie sind weniger motiviert und zeigen weniger Freude an Bewegung oder Aktivitäten, die sie sonst gerne ausüben. Besonders bei Arbeitspferden oder Pferden im Training kann der Leistungsabfall deutlich spürbar sein.
  6. Symptome bei Fohlen - Weißmuskelkrankheit: Besonders bei Fohlen kann ein schwerer Selenmangel zur so genannten Weißmuskelkrankheit führen. Diese Erkrankung ist durch eine starke Muskelschwäche gekennzeichnet, die durch den Mangel an Selen und Vitamin E hervorgerufen wird. Betroffene Fohlen wirken oft schwach, haben Probleme beim Aufstehen und manchmal sogar Atemprobleme, da auch die Atemmuskulatur betroffen sein kann. Bei Fohlen ist es daher besonders wichtig, auf eine ausreichende Selenversorgung zu achten, um eine gesunde Entwicklung zu fördern.
  7. Leistungsabfall und langsame Regeneration: Pferde, die im Sport aktiv sind oder viel trainiert werden, zeigen bei Selenmangel oft einen Leistungsabfall und brauchen länger, um sich nach einer Anstrengung zu erholen. Da Selen als Antioxidans die Muskeln vor Schäden schützt, kommt es ohne ausreichende Selenversorgung schneller zu Muskelermüdung und Schmerzen nach dem Training. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Pferd nach gewohnter Belastung nicht so leistungsfähig ist wie sonst oder sich länger erholen muss als sonst, könnte dies ein Anzeichen für einen Selenmangel sein.
  8. erhöhte Entzündungsneigung: Ein weiterer, oft übersehener Aspekt eines Selenmangels ist die Anfälligkeit für Entzündungsprozesse. Da Selen als Antioxidans wirkt und die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützt, kann ein Mangel dazu führen, dass Entzündungen im Körper des Pferdes leichter entstehen und schwerer heilen. Dies kann sich in wiederkehrenden Entzündungen der Gelenke, Sehnen oder auch der Atemwege äußern.

Da die Symptome eines Selenmangels bei Pferden oft auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen können, ist es ratsam, bei Verdacht auf einen Mangel den Tierarzt hinzuzuziehen. Ein Blutbild kann schnell Aufschluss über den Selenstatus des Pferdes geben und eine gezielte Fütterung und mögliche Selenergänzung erleichtern. 

Selenmangel vorbeugen - die richtige Fütterung  

Da Pferde Selen nicht selbst bilden können, muss es über das Futter aufgenommen werden. In der Natur kommt Selen vor allem im Grundfutter wie Heu und Gras vor. Der Selengehalt dieser Futtermittel hängt jedoch stark von den Bodenverhältnissen ab. In vielen Regionen Europas sind die Böden selenarm, was zu niedrigen Selengehalten in Gras und Heu führt. Hier kann die zusätzliche Gabe von selenhaltigen Mineralfutter- oder Ergänzungsfuttermitteln sinnvoll sein.  

Es ist wichtig, die tägliche Selenaufnahme des Pferdes regelmäßig zu kontrollieren, um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden. Der tägliche Selenbedarf eines durchschnittlichen Pferdes liegt bei etwa 1 mg pro 100 kg Körpergewicht. Für ein ausgewachsenes Pferd bedeutet dies ca. 3 mg pro Tag, kann aber je nach Leistung, Alter und Gesundheitszustand leicht variieren.  

Ergänzungsfuttermittel und Selen - was man wissen sollte  

Bei Pferden mit erhöhtem Selenbedarf - z.B. durch Leistungssport, Trächtigkeit oder nach Krankheiten - kann es notwendig sein, die Selenzufuhr durch Ergänzungsfuttermittel zu erhöhen. Viele Mineralfutter enthalten bereits eine angepasste Menge an Selen und es gibt auch spezielle Selenkuren, die in bestimmten Situationen eingesetzt werden können. 

Neben Selen ist in diesen Ergänzungsfuttermitteln oft auch Vitamin E enthalten, das die Wirkung von Selen verstärkt und auch für das Immunsystem und die Muskulatur wichtig ist. Es ist darauf zu achten, dass die Produkte nicht nur Selen in der richtigen Menge, sondern auch in einer gut verfügbaren Form enthalten, z.B. als Natriumselenit oder organisches Selen. 

Vorsicht vor Selenüberdosierung - das richtige Maß finden  

Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das bei Überdosierung schnell toxisch wirken kann. Eine Überdosierung von Selen kann zu Vergiftungserscheinungen wie Haarausfall, Lahmheit und Veränderungen an Hufen und Haut führen. Schwere Fälle können sogar tödlich enden. Um das Risiko einer Überdosierung zu minimieren, sollten Selenpräparate nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt und nie auf Verdacht verabreicht werden.  

Wie lange sollte man Selen zufüttern?  

Die Dauer einer Selenkur hängt vom individuellen Bedarf des Pferdes ab. Bei einem nachgewiesenen Mangel oder in Phasen mit erhöhtem Selenbedarf kann eine Selenkur über mehrere Wochen sinnvoll sein. In vielen Fällen reicht es jedoch aus, den Selenbedarf kontinuierlich über ein hochwertiges Mineralfutter zu decken. Wichtig ist dabei auch die regelmäßige Kontrolle des Selenstatus. Bei der Fütterung von selenhaltigen Ergänzungsfuttermitteln sollte daher immer auf die empfohlene Menge geachtet und keine längeren Kuren ohne Rücksprache durchgeführt werden. 

Tipps für eine sichere Selenfütterung  

  1. Mineralfutter auswählen: Viele Mineralfutter sind speziell auf die Bedürfnisse von Pferden abgestimmt und enthalten die empfohlene Menge an Selen. Achten Sie darauf, dass das Mineralfutter auch andere wichtige Spurenelemente wie Zink, Kupfer und Magnesium enthält, die ebenfalls für eine gute Gesundheit wichtig sind.
  2. Ergänzungsfuttermittel bei Bedarf: Selenhaltige Ergänzungsfuttermittel sollten nur bei nachgewiesenem Bedarf und nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.
  3. Regelmäßige Kontrolle des Blutbildes: Ein jährliches Blutbild kann helfen, den Selen- und Zinkstatus im Körper des Pferdes zu überprüfen und die Fütterung entsprechend anzupassen.
  4. auf Kombipräparate achten: In vielen Präparaten sind Selen und Vitamin E kombiniert, da sie im Körper eng zusammenwirken. Solche Präparate sind besonders geeignet, um die Muskulatur, das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes zu unterstützen.
  5. analysiere das Grundfutter: Da Selen in Heu und Gras oft nur in geringen Mengen enthalten ist, kann eine Grundfutteranalyse Aufschluss darüber geben, wie viel Selen bereits über das tägliche Futter aufgenommen wird.

Fazit: Selen - ein kleines Spurenelement mit großer Wirkung für Pferde  

Selen spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Pferdes. Es unterstützt das Immunsystem, schützt die Muskeln und sorgt für eine gesunde Zellfunktion. Eine ausgewogene Selenversorgung ist dabei ebenso wichtig wie die richtige Dosierung, denn zu wenig Selen kann zu Mangelerscheinungen führen, während eine Überdosierung schädliche Folgen haben kann. Achte auf eine ausgewogene Fütterung und lasse bei Bedarf das Blut deines Pferdes auf Selen überprüfen, um sicherzustellen, dass es optimal versorgt ist. 

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