Fellwechsel Pferd

Fellwechsel Pferd

October 13, 2024

So unterstützt du dein Pferd optimal 

Der Fellwechsel beim Pferd ist ein natürlicher Vorgang, der normalerweise im Frühjahr und im Herbst stattfindet. Dein Pferd wechselt sein Fell, um sich an die Temperaturen der jeweiligen Jahreszeit anzupassen - im Frühjahr verliert es das dichte Winterfell, im Herbst bildet sich das dickere Fell für die kalte Jahreszeit. Dieser Prozess ist für den Körper deines Pferdes sehr anstrengend, deshalb ist es wichtig, es in dieser Zeit ausreichend zu unterstützen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du dein Pferd während des Fellwechsels optimal unterstützen kannst, worauf du bei der Fütterung achten solltest und welche Hausmittel und Ergänzungsfuttermittel hilfreich sind. 

Wie du dein Pferd beim Fellwechsel unterstützen kannst 

Der Fellwechsel ist eine besonders anstrengende Phase für dein Pferd, denn der Körper erbringt in dieser Zeit Höchstleistungen. Er benötigt viel Energie und der Bedarf an bestimmten Nährstoffen steigt in dieser Zeit stark an. Dein Pferd braucht deine Hilfe, um diesen Prozess gut zu überstehen. Mit der richtigen Fütterung, speziellen Pflegeritualen und Hausmitteln kannst du deinen Vierbeiner optimal unterstützen. Lass uns die verschiedenen Bereiche näher betrachten:  

  1. Richtige Fütterung im Fellwechsel

Der Fellwechsel ist ein wahrer „Energiefresser“. Der Stoffwechsel deines Pferdes läuft auf Hochtouren, um neues Fell zu bilden und altes abzustoßen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass dein Pferd in dieser Phase ausreichend mit Nährstoffen und Energie versorgt wird. Eine ausgewogene Fütterung ist wichtig, um den Fellwechsel zu erleichtern. 

Wichtige Nährstoffe: 

  • Zink: Zink ist einer der wichtigsten Mineralstoffe für den Fellwechsel. Es unterstützt die Regeneration der Haut und stärkt das Immunsystem. Ein Mangel an Zink kann zu stumpfem Fell, langsamerer Regeneration und sogar Hautproblemen führen. Achte also darauf, dass dein Pferd in dieser Zeit genügend Zink bekommt. Viele hochwertige Mineralfutter enthalten bereits Zink, aber du kannst auch spezielle Zinkpräparate verwenden, wenn du einen erhöhten Bedarf feststellst.  
  • Biotin: Dieses Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine hat einen direkten Einfluss auf die Haut- und Fellgesundheit deines Pferdes. Biotin stärkt das Fell von innen heraus, sorgt für einen schönen Glanz und fördert das Wachstum neuer Haare. Das ist besonders wichtig, wenn dein Pferd während des Fellwechsels zu stumpfem oder brüchigem Fell neigt. Viele Pferdebesitzer setzen in dieser Phase auf Biotin als Ergänzungsfuttermittel. 
  • Leinöl: Die im Leinöl enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wirken sich positiv auf Haut und Fell aus. Sie sorgen nicht nur für einen schönen Glanz, sondern unterstützen auch den Stoffwechsel deines Pferdes. Außerdem gibt Leinöl deinem Pferd eine Extraportion Energie, was besonders im Frühjahr wichtig ist, wenn der Körper durch den Wechsel vom Winter- zum Sommerfell stark beansprucht wird. Oft reichen schon wenige Milliliter Leinöl pro Tag aus, um den Fellwechsel zu unterstützen.  
  • Mineralfutter: Ein hochwertiges Mineralfutter ist während des Fellwechsels unerlässlich, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Achte darauf, dass das Mineralfutter deines Pferdes alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, die für Haut und Fell wichtig sind. Vor allem Zink, Kupfer, Selen und Vitamin E sollten in ausreichender Menge vorhanden sein. Diese Nährstoffe unterstützen den Hautstoffwechsel und sorgen dafür, dass sich die neue Fellstruktur gesund entwickeln kann.  
  • Proteine und Aminosäuren: Nicht nur Vitamine und Mineralstoffe sind für den Fellwechsel wichtig, sondern auch Proteine und die darin enthaltenen Aminosäuren. Sie sind die Bausteine für die Bildung neuer Haare. Den Eiweißbedarf deines Pferdes kannst du durch hochwertiges Heu, Luzerne oder eiweißreiche Futtermittel wie Sojaschrot oder Leinsamen decken. Auch hier kann ein Mangel den Fellwechsel verlangsamen oder zu Problemen führen. 
  • Mash: Warmes Mash hilft deinem Pferd nicht nur, die Verdauung zu regulieren, sondern liefert auch schnell verfügbare Energie. Es eignet sich besonders in der Übergangszeit, wenn der Stoffwechsel deines Pferdes auf Hochtouren läuft. Mash enthält leicht verdauliche Zutaten wie Haferflocken, Leinsamen und Weizenkleie, die den Energiehaushalt deines Pferdes schnell wieder auf Vordermann bringen. Viele Pferde lieben Mash und es ist auch eine gute Möglichkeit, wichtige Nährstoffe und Öle wie Leinöl unterzumischen. 
  1. Hausmittel zur Unterstützung des Fellwechsels

Neben einer durchdachten Fütterung können auch natürliche Hausmittel und Zusätze deinem Pferd helfen, den Fellwechsel besser zu überstehen. Sie unterstützen den Stoffwechsel und fördern die Gesundheit von Haut und Fell deines Pferdes.  

  • Kräuter: Viele Pferdebesitzer schwören auf Kräuter, um den Fellwechsel zu unterstützen. Besonders Brennnessel, Löwenzahn, Schachtelhalm und Hagebutten sind bei Pferden beliebt, da sie den Stoffwechsel anregen, das Blut reinigen und die Entgiftung des Körpers fördern. Diese Kräuter können frisch oder getrocknet dem Futter beigemischt werden. Sie sind nicht nur gesund, sondern entlasten auch die Ausscheidungsorgane wie Leber und Nieren, was besonders während des Fellwechsels wichtig ist. 
  • Apfelessig: Dieser gilt als ein wahres Wundermittel für den Fellwechsel. Ein Schuss davon ins Futter oder Wasser unterstützt die Verdauung, fördert die Durchblutung und hilft, den pH-Wert des Körpers zu regulieren. Außerdem kann Apfelessig das Fell des Pferdes glänzender machen und Hautproblemen vorbeugen. 
  • Leinsamen: Ein weiteres Hausmittel, das den Fellwechsel unterstützt, sind Leinsamen. Sie enthalten viele gesunde Fette und Omega-3-Fettsäuren, die die Haut und das Fell deines Pferdes geschmeidig halten. Leinsamen können das Immunsystem stärken und helfen, das alte Fell schneller loszuwerden. Besonders in Form eines Leinsamenschleims ist es leicht verdaulich und wird von vielen Pferden gerne gefressen. 
  1. Regelmäßig bürsten und pflegen

Ein wichtiger Aspekt während des Fellwechsels ist die tägliche Pflege. Da der Körper deines Pferdes bereits stark beansprucht wird, solltest du ihn durch regelmäßiges Bürsten unterstützen. Dadurch wird altes, loses Fell schneller entfernt und die Durchblutung der Haut gefördert.  

Tipps zur richtigen Fellpflege:  

  • Striegeln: Verwende einen Striegel oder eine spezielle Fellwechselbürste, um loses Fell zu entfernen. Kräftiges Bürsten regt die Durchblutung der Haut an und beschleunigt den Fellwechsel. Dein Pferd wird das tägliche Striegeln während des Fellwechsels genießen, da es den Juckreiz lindert.  
  • Mit einer Gummibürste bürsten: Gummibürsten sind ideal, um alte Haare und Schmutz zu entfernen. Sie sind sanft zur Haut und massieren gleichzeitig das Gewebe. Besonders im Frühjahr, wenn das dicke Winterfell fällt, ist eine Gummibürste ein praktisches Hilfsmittel. 
  • Waschen und Pflegen: Bei starkem Haarausfall kannst du dein Pferd auch einmal gründlich waschen. Verwende dazu ein pH-neutrales Shampoo, das speziell für Pferde geeignet ist. Es entfernt Schmutz und abgestorbene Hautschuppen und sorgt dafür, dass neues Fell gesund nachwachsen kann. 
  1. Achte auf die Beine und Gelenke

Während des Fellwechsels sollte auch auf die Beine des Pferdes geachtet werden. Manche Pferde neigen in dieser Zeit zu angelaufenen Beinen, was ein Zeichen dafür ist, dass der Stoffwechsel stark beansprucht wird. Bewegung fördert die Durchblutung und beugt Schwellungen vor. Wenn die Beine deines Pferdes dennoch anschwellen, kannst du kühlende Gels oder Beinwickel mit Heilerde verwenden, um den Heilungsprozess zu unterstützen. 

Probleme beim Fellwechsel: Was tun? 

Vor allem bei älteren oder geschwächten Pferden kann der Fellwechsel Probleme bereiten. Stoffwechselstörungen, Nährstoffmangel oder Krankheiten wie Pilzinfektionen können den Fellwechsel erschweren. Achte darauf, ob dein Pferd ungewöhnlich lange für den Fellwechsel braucht oder ob das Fell stumpf und glanzlos aussieht. In diesen Fällen solltest du deine Fütterung überdenken und gegebenenfalls ein Ergänzungsfuttermittel zur Unterstützung verwenden.  

Ein weiteres Problem ist, wenn das Pferd an Gewicht verliert oder zu wenig Energie hat. Hier können fettreiche Ergänzungsfuttermittel wie Leinöl oder Mash helfen, den erhöhten Energiebedarf zu decken. Wenn du jedoch feststellst, dass dein Pferd trotz guter Pflege Probleme hat, ist es ratsam, einen Tierarzt hinzuzuziehen, um mögliche gesundheitliche Ursachen abzuklären. 

Fellwechsel im Sommer und Winter: Wichtige Unterschiede  

Der Fellwechsel im Frühjahr und im Herbst ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Frühjahr verliert das Pferd das dichte Winterfell, das es vor der Kälte schützt. Dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern und erfordert oft eine besonders intensive Pflege und Unterstützung. Im Herbst, wenn das Pferd sein Sommerfell gegen das dichte Winterfell eintauscht, ist der Fellwechsel oft weniger anstrengend, dennoch sollte das Pferd ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, um gesund in die kalte Jahreszeit zu starten. 

Fazit: Mit der richtigen Unterstützung durch den Fellwechsel 

Der Fellwechsel ist eine natürliche, aber auch anstrengende Phase für dein Pferd. Mit der richtigen Fütterung, regelmäßiger Pflege und kleinen Hausmitteln wie Kräutern kannst du dein Pferd dabei unterstützen, gesund und kraftvoll durch diese Zeit zu kommen. Achte besonders darauf, dass dein Pferd genügend Nährstoffe wie Zink, Biotin und hochwertige Fette erhält, und stelle sicher, dass du es regelmäßig bürstest, um den Abwurf des alten Fells zu erleichtern. So bleibt das Fell deines Pferdes auch in dieser intensiven Phase gesund und glänzend. 

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