Bitterkräuter Pferd

Bitterkräuter Pferd

May 07, 2025

Wirkung, Anwendung und Tipps zur Fütterung 

Wofür sind Bitterkräuter beim Pferd gut? 

Bitterkräuter gewinnen in der Pferdefütterung immer mehr an Bedeutung – und das aus gutem Grund. Sie enthalten Bitterstoffe, die die Verdauung auf natürliche Weise anregen und den gesamten Stoffwechsel unterstützen können. Besonders bei Pferden mit sensibler Verdauung, Leberproblemen oder Appetitlosigkeit kommen Bitterkräuter gezielt zum Einsatz. 

Viele Pferdebesitzer berichten von positiven Erfahrungen mit Bitterkräutern. Die Kräuter können dabei helfen, den Darm zu regulieren, die Leber zu entlasten und das Wohlbefinden des Pferdes allgemein zu fördern. Dabei ist es wichtig, auf die richtige Kombination und Dosierung zu achten, denn nicht jede Pflanze ist für jedes Pferd geeignet. 

Wie wirken Bitterkräuter beim Pferd? 

Ihre Wirkung beruht auf der erstaunlichen Eigenschaft der enthaltenen Bitterstoffe, verschiedene Verdauungs- und Stoffwechselorgane gezielt zu stimulieren und so den gesamten Organismus in Schwung zu bringen. Bitterkräuter werden seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde eingesetzt – und auch bei Pferden zeigt sich, wie wertvoll sie sein können, wenn sie gezielt eingesetzt werden. 

Sobald ein Pferd bittere Kräuter frisst, wird im Körper eine Kaskade ausgelöst: Die Bitterstoffe aktivieren zunächst die Speichelproduktion, was für die erste Stufe der Verdauung wichtig ist. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Magensaft angeregt, was insbesondere Pferden mit träger Verdauung oder Appetitlosigkeit hilft. Im Darm geht der Effekt noch weiter: Bitterkräuter unterstützen dort die Beweglichkeit der Darmmuskulatur (Peristaltik) und verbessern so die Verdauung insgesamt. Zudem wird die Gefahr von Blähungen oder Verstopfungen reduziert. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wirkung auf die Leber. Viele Bitterpflanzen, wie beispielsweise Mariendistel, Artischocke oder Löwenzahn, fördern die Gallenproduktion und unterstützen die Entgiftungsfunktion der Leber. Gerade bei Pferden, die unter Hautproblemen, stumpfem Fell oder chronischer Müdigkeit leiden, kann eine gezielte Leberunterstützung durch Bitterkräuter hilfreich sein. 

Zusätzlich liefern Bitterkräuter viele sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken, entzündungshemmend wirken und die Selbstheilungskräfte des Pferdes aktivieren können. Diese Pflanzenstoffe greifen in viele Stoffwechselprozesse ein und tragen dazu bei, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen – insbesondere bei Pferden, die durch Stallhaltung, Stress oder Medikamente aus dem Gleichgewicht geraten sind. 

Ein Beispiel: Nach einer Wurmkur oder einer Behandlung mit Antibiotika kann das Verdauungssystem aus dem Takt geraten. In solchen Fällen helfen Bitterkräuter, die Darmflora wieder aufzubauen, die Verdauung zu normalisieren und den Appetit anzuregen. Auch bei älteren Pferden oder solchen mit schlechter Futterverwertung haben viele Besitzer gute Erfahrungen mit bitteren Kräutermischungen gemacht. 

Insgesamt kann man sagen, dass Bitterkräuter den gesamten Verdauungstrakt unterstützen, die Leberfunktion fördern und dazu beitragen, dass Nährstoffe aus dem Futter besser aufgenommen werden. Sie sind zwar keine Wundermittel, aber eine wirkungsvolle natürliche Ergänzung, die dem Pferd dabei helfen kann, sich von innen heraus wieder wohlzufühlen. 

Übersicht: Wichtige Bitterkräuter für Pferde und ihre Wirkung 

Kraut 

Wirkung beim Pferd 

Löwenzahn 

Regt Leber und Gallenfluss an, wirkt entwässernd und verdauungsfördernd 

Mariendistel 

Unterstützt die Leberfunktion, schützt vor Zellschäden, hilft bei Entgiftung 

Schafgarbe 

Entzündungshemmend, krampflösend im Magen-Darm-Trakt, stärkt die Verdauung 

Wermut 

Sehr bitter, wirkt appetitanregend, gegen Blähungen und bei Magenschwäche 

Enzian 

Eines der bittersten Kräuter, stark verdauungsfördernd, regt Speichel- und Magensaftproduktion an 

Artischocke 

Unterstützt Leber und Galle, verbessert die Fettverdauung, wirkt cholesterinsenkend 

Anis 

Krampflösend und beruhigend auf Magen und Darm, unterstützt bei Blähungen 

Fenchel 

Magenberuhigend, verdauungsfördernd, hilfreich bei Kolikneigung 

Kurkuma 

Entzündungshemmend, leberunterstützend, fördert die Gallensaftproduktion 

Ingwer 

Wärmend und stoffwechselanregend, hilft bei Appetitlosigkeit und bei Verdauungsproblemen 

Anwendung und Fütterung von Bitterkräutern beim Pferd 

Wenn du deinem Pferd Bitterkräuter geben möchtest, gibt es einige Dinge zu beachten, um eine optimale Wirkung zu erzielen und die Kräuter gut in den Futteralltag zu integrieren. Denn obwohl viele Pferde instinktiv auf die Bitterstoffe reagieren und davon profitieren, ist nicht jedes Pferd sofort vom ungewohnten Geschmack begeistert. 

Wie füttert man Bitterkräuter am besten? 

Die Fütterung kann auf verschiedene Weisen erfolgen – je nachdem, wie dein Pferd die Kräuter am besten akzeptiert. 

  • Trocken über das Futter streuen: Das ist die einfachste und gängigste Methode. Die Kräuter werden direkt unter das Futter gemischt. Das funktioniert besonders gut, wenn das restliche Futter etwas saftig ist (z. B. mit Mash oder eingeweichten Heucobs), damit die Kräuter haften bleiben. 
  • Als Kräutertee zubereiten: Viele Pferde nehmen Bitterkräuter besser an, wenn du sie als Aufguss zubereitest und den abgekühlten Sud anschließend über das Futter gibst. Dafür übergießt du eine Portion Kräuter mit heißem Wasser, lässt sie 10–15 Minuten ziehen und gibst dann den abgekühlten Sud über das Futter. 
  • Eingemischt in Mash oder Kräuterpellets: Bei wählerischen Pferden kann es helfen, die Bitterkräuter in wohlschmeckendes Mash zu mischen oder auf spezielle Kräuterpellets zuzugreifen, die bereits abgestimmt sind. 

Dosierung und Dauer 

Die richtige Dosierung hängt von der Kräutermischung sowie dem jeweiligen Pferd ab. Grundsätzlich gilt: 

  • Tägliche Menge für Großpferde: ca. 20–50 g Kräutermischung pro Tag 
  • Ponys und Kleinpferde: erhalten etwa die Hälfte dieser Menge. 
  • Fütterungsdauer: 4 bis 6 Wochen als Kur, dann mindestens 2 Wochen Pause. 

Gerade bei Kräutern, die sehr intensive Bitterstoffe enthalten, wie beispielsweise Wermut oder Enzian, solltest du nicht dauerhaft füttern, da es sonst zu einer Überstimulation von Magen oder Leber kommen kann. 

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Bitterkräuter-Kur? 

Bitterkräuter bieten sich besonders in bestimmten Phasen an: 

  • im Frühjahr und Herbst, wenn der Stoffwechsel entlastet werden soll, 
  • nach einer Wurmkur oder Medikamentengabe, um Leber und Darm zu unterstützen. 
  • bei Appetitlosigkeit, stumpfem Fell oder nach Krankheiten zur allgemeinen Regeneration. 
  • bei älteren Pferden, um die Futterverwertung und Vitalität zu fördern. 

Wichtige Hinweise zur Fütterung: 

  • Langsam anfüttern: Gib zu Beginn nur kleine Mengen, um die Akzeptanz zu fördern und die Verträglichkeit zu prüfen. 
  • Individuell anpassen: Jedes Pferd ist anders – beobachte deshalb genau, wie dein Pferd reagiert. Zeigt es Abneigung oder Unwohlsein, solltest du die Dosis anpassen oder das Kraut wechseln. 
  • Keine Dauerfütterung: Eine dauerhaft hohe Zufuhr kann zu einer Überreizung des Verdauungstraktes führen. 
  • Nicht bei tragenden Stuten anwenden: Einige Kräuter können wehenfördernd oder hormonell wirksam sein, weshalb hier besondere Vorsicht geboten ist. 

Mit der richtigen Anwendung kannst du die Verdauung, den Stoffwechsel und die Leberfunktion deines Pferdes mit Bitterkräutern gezielt unterstützen. Sie sind ein einfaches und wirkungsvolles Mittel, um das Wohlbefinden auf natürliche Weise zu fördern – vorausgesetzt, du gehst mit Bedacht an die Fütterung heran. 

Bitterkräuter für Pferde – unsere Erfahrungen 

Viele Pferdebesitzer berichten von positiven Erfahrungen mit Bitterkräutern. Oft verbessert sich das Allgemeinbefinden, die Verdauung normalisiert sich, das Fell glänzt mehr und die Pferde wirken vitaler. Besonders bei älteren Pferden oder Tieren mit bekannten Stoffwechselproblemen können Bitterkräuter unterstützend eingesetzt werden. 

Fazit 

Bitterkräuter unterstützen auf natürliche Weise die Verdauung, fördern die Leberfunktion und regen den Stoffwechsel an. Sie sind ein bewährter Bestandteil einer durchdachten Pferdefütterung, insbesondere, wenn du auf natürliche Unterstützung setzen möchtest. Achte auf eine gute Qualität, die richtige Dosierung und beobachte dein Pferd während der Fütterung aufmerksam. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ) 

Wie lange darf ich Bitterkräuter meinem Pferd geben?  

Ideal ist eine Kur von 4–6 Wochen, danach sollte eine Pause eingelegt werden. 

Darf jedes Pferd Bitterkräuter bekommen?  

In der Regel ja, aber bei tragenden Stuten und kranken Pferden solltest du dies vorher mit dem Tierarzt abstimmen. 

Wie schmecken Bitterkräuter dem Pferd?  

Viele Pferde nehmen sie nach einer Eingewöhnungszeit gut an, besonders, wenn sie mit dem gewohnten Futter gemischt werden. 

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