Anwendung, Wirkung und Dosierung
Mangan ist ein essenzielles Spurenelement, das in der Pferdefütterung eine wichtige Rolle spielt. Es wird für zahlreiche Stoffwechselvorgänge benötigt, unterstützt den Knochen- und Knorpelaufbau und spielt eine wichtige Rolle bei der Enzymaktivierung und beim Schutz vor oxidativem Stress. Hier erfahren Sie alles über die richtige Anwendung, Wirkung, Dosierung und Fütterung von Mangan beim Pferd, wie Sie einen Manganmangel erkennen und vorbeugen können.
Was ist Mangan und warum ist es wichtig für Pferde?
Mangan ist ein essenzielles Spurenelement für Pferde. Es unterstützt die Funktion vieler Enzyme, die an der Energieproduktion, der Verdauung und der Bildung von Knorpelgewebe beteiligt sind. Besonders wichtig ist Mangan auch für das Wachstum von Fohlen und die Regeneration von Geweben. Die Aufnahme erfolgt in der Regel über das Grundfutter (Heu und Gras), jedoch reicht diese natürliche Versorgung oft nicht aus, so dass häufig Ergänzungsfuttermittel notwendig sind.
Wirkung von Mangan beim Pferd
Mangan erfüllt viele wichtige Funktionen im Körper des Pferdes:
- Enzymaktivierung: Es aktiviert verschiedene Enzyme, die am Stoffwechsel und der Energieproduktion beteiligt sind.
- Knochen- und Knorpelbildung: Mangan ist wichtig für die Stabilität und das Wachstum von Knochen und Gelenken.
- Antioxidativer Schutz: Es wirkt gegen oxidativen Stress, der durch sportliche Leistung oder andere Belastungen entsteht.
- Fruchtbarkeit und Reproduktion: Mangan ist besonders wichtig für Wachstum und Fruchtbarkeit bei Stuten und Fohlen.
Eine ausreichende Manganversorgung sorgt dafür, dass das Pferd leistungsfähig bleibt, ein stabiles Immunsystem besitzt und gesundes Gewebe aufbauen kann.
Manganmangel bei Pferden: Ursachen, Symptome und Folgen
Ein Manganmangel beim Pferd kann sich schleichend entwickeln und bleibt oft zunächst unbemerkt. Ein anhaltender Mangel an diesem Spurenelement kann jedoch weitreichende Folgen für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Pferdes haben. Die Ursachen für einen Manganmangel sind vielfältig und liegen häufig in einer Kombination aus ernährungsbedingten Faktoren und individuellen Voraussetzungen des Pferdes.
Ursachen von Manganmangel beim Pferd
Die häufigsten Ursachen für Manganmangel beim Pferd sind eine einseitige Fütterung oder eine unzureichende Manganaufnahme über das Futter. Grundsätzlich enthält Gras als Weidefutter und Heu (als getrocknete Form von Gras) Mangan. Die Menge an Mangan in Heu und Gras hängt jedoch von dem Boden ab, auf dem es wächst. Böden, die arm an Mangan sind, produzieren Futter mit niedrigem Mangangehalt - eine häufige Herausforderung in bestimmten Regionen.
Ein weiteres Problem besteht, wenn Pferde viel Getreide und weniger Raufutter erhalten. Viele Getreidesorten sind im Verhältnis zu ihrem Energiegehalt eher manganarm, was zu einer unzureichenden Versorgung führen kann. Gleichzeitig kann die Verfügbarkeit von Mangan durch hohe Eisen-, Zink- und Kalziumgehalte im Futter beeinträchtigt werden. Diese Mineralstoffe konkurrieren mit Mangan um die Aufnahme im Dünndarm, was insbesondere bei hohen Zinkgehalten problematisch sein kann. Einseitige Fütterung oder ein unausgewogenes Mineralfutter können den Manganmangel noch verstärken.
Symptome eines Manganmangels beim Pferd
Mangan ist besonders wichtig für den Knochenaufbau, die Gelenkstabilität und den Knorpelstoffwechsel. Daher wirken sich Mangelsymptome oft zuerst auf das Skelettsystem und die Muskulatur des Pferdes aus. Die Symptome eines Manganmangels sind vielfältig und hängen auch davon ab, wie lange der Mangel schon besteht und wie stark er ausgeprägt ist. Zu den häufigsten Anzeichen eines Manganmangels beim Pferd gehören
- Schwache Knochen und Gelenke: Pferde mit Manganmangel können brüchige Knochen entwickeln und neigen zu Knochenwachstumsstörungen, die besonders bei Fohlen und Jungpferden auftreten. Erwachsene Pferde können Anzeichen von Gelenkproblemen oder Instabilität entwickeln.
- Schwache Bänder und Sehnen: Da Mangan auch für die Stabilität des Bindegewebes wichtig ist, kann ein Mangel dazu führen, dass Bänder und Sehnen schwächer und verletzungsanfälliger werden. Betroffene Pferde können vermehrt zu Verstauchungen und Zerrungen neigen.
- Muskelschwäche und Verspannungen: Pferde mit Manganmangel können unter Muskelverspannungen und Steifheit leiden. Dies äußert sich häufig in eingeschränkter Beweglichkeit und verminderter Leistungsfähigkeit.
- Schlechtere Hufqualität: Hufe benötigen eine stabile Struktur, um den täglichen Belastungen standzuhalten. Manganmangel kann zu brüchigen, schwachen Hufen führen, die anfälliger für Absplitterungen und Risse sind.
- Verminderte Fruchtbarkeit: Ein unzureichender Mangangehalt kann die Fruchtbarkeit von Stuten und Hengsten beeinträchtigen. Bei Zuchtstuten kann dies dazu führen, dass sie schwerer tragend oder nicht in der Lage sind, ihre Fohlen auszutragen.
- Verlangsamtes Wachstum der Fohlen: Mangan ist wichtig für das Wachstum und die Entwicklung von Fohlen. Ein Mangel kann zu Wachstumsverzögerungen führen, die langfristige Auswirkungen auf das Skelett und die Muskulatur des jungen Pferdes haben können.
Folgen eines anhaltenden Manganmangels beim Pferd
Wird ein Manganmangel nicht rechtzeitig erkannt und ausgeglichen, kann dies langfristige Folgen für die Gesundheit des Pferdes haben. Eine der schwerwiegendsten Folgen ist die Entwicklung von orthopädischen Problemen wie Gelenkinstabilität, Arthrose oder Sehnenverletzungen, die die Beweglichkeit und das Wohlbefinden des Pferdes dauerhaft beeinträchtigen können. Vor allem bei jungen Pferden kann ein Manganmangel die korrekte Knochenentwicklung stören, was zu bleibenden Fehlstellungen führen kann.
Ein weiteres Risiko ist das vermehrte Auftreten von Hufrehe bei betroffenen Pferden, da der Manganmangel die Stabilität des Bindegewebes und die Stoffwechselgesundheit beeinträchtigt. Dies gilt auch für Pferde, die am Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) leiden oder zu Stoffwechselstörungen neigen. Bei diesen Pferden ist eine optimale Manganversorgung besonders wichtig, da sie häufig anfälliger für Stress und Stoffwechselprobleme sind.
Schließlich kann ein chronischer Manganmangel das Immunsystem des Pferdes schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten erhöhen. Pferde, die nicht optimal mit Mangan versorgt sind, regenerieren sich nach Belastungen und Verletzungen langsamer und sind insgesamt weniger leistungsfähig.
Überversorgung und Manganüberschuss beim Pferd
Wie bei allen Spurenelementen kann auch ein Manganüberschuss negative Folgen haben. In der Praxis ist eine Überdosierung jedoch selten, da Pferde überschüssiges Mangan gut ausscheiden können. Dennoch sollte die Dosierung genau beachtet werden, um das Risiko einer Überversorgung zu vermeiden. Mögliche Symptome eines Manganüberschusses sind eine gestörte Verdauung und ein gestörter Stoffwechsel.
Manganhaltige Futtermittel und Ergänzungsfuttermittel für Pferde
Die Grundversorgung mit Mangan erfolgt in der Regel über das Raufutter (Heu und Gras). Pferde mit regelmäßigem Weidegang und qualitativ hochwertigem Heu erhalten oft eine Grundversorgung mit Mangan. Die Gehalte im Futter hängen jedoch stark vom Boden ab, auf dem das Futter wächst. Böden, die arm an Spurenelementen sind, führen zu manganarmem Futter, so dass eine Ergänzung sinnvoll sein kann.
Ergänzungsfuttermittel oder Mineralfutter sind eine bewährte Möglichkeit, den Manganbedarf auszugleichen. Sie enthalten häufig organisch gebundenes Mangan, das vom Körper besonders gut aufgenommen werden kann. Einige Beispiele für manganhaltige Ergänzungsfuttermittel sind
- Mineralfutter mit Manganzusatz: Ideal für Pferde, die viel arbeiten oder durch andere Belastungen einen erhöhten Bedarf haben.
- Pflanzliche Ergänzungsfuttermittel und Kräuter: Kräuter wie Brennnessel und Hagebutte sind natürliche Manganlieferanten und können ergänzend gefüttert werden.
Die Wahl des Futters und des geeigneten Ergänzungsfuttermittels sollte sich nach der individuellen Situation des Pferdes richten. Sportpferde, Fohlen in der Wachstumsphase, trächtige Stuten oder Pferde die unter starkem Stress stehen, haben besondere Bedürfnisse.
Dosierung von Mangan beim Pferd
Der tägliche Manganbedarf des Pferdes ist abhängig von Alter, Gewicht, Leistung und Gesundheitszustand. Hier eine ungefähre Dosierungsübersicht:
- Erwachsene Pferde: ca. 40-50 mg Mangan pro Kilogramm Trockensubstanz im Futter.
- Jungpferde oder Fohlen: ca. 50-60 mg Mangan pro Kilogramm Trockensubstanz.
- Sport- und Zuchtpferde: können je nach Belastung einen leicht erhöhten Bedarf haben.
Um die richtige Dosierung sicherzustellen, empfiehlt es sich, das Futter regelmäßig analysieren zu lassen und mit einem Tierarzt oder Futterberater Rücksprache zu halten.
Praktische Tipps zur Fütterung von Mangan beim Pferd
- Grundfutter analysieren: Eine Futteranalyse gibt Aufschluss darüber, wie hoch der Mangangehalt im Grundfutter ist. So kann genau festgestellt werden, ob eine Ergänzung notwendig ist.
- achte auf das Verhältnis zu anderen Spurenelementen: Achte darauf, dass Zink, Kupfer und Eisen im Futter nicht zu hoch dosiert sind, da sie die Manganaufnahme behindern können.
- Organische Manganpräparate bevorzugen: Organische Manganquellen, wie sie in Mineralfuttermitteln enthalten sind, werden besser aufgenommen als anorganische Formen.
- regelmäßige Blutuntersuchungen: Insbesondere bei Verdacht auf einen Mangel oder bei besonderen Anforderungen (Sportpferde, Zuchtstuten) sind regelmäßige Blutuntersuchungen zur Überprüfung des Status ratsam.
- Nicht überdosieren: Obwohl Manganüberdosierungen selten sind, sollte die empfohlene Menge nicht überschritten werden. Zu hohe Mengen belasten den Stoffwechsel und können den Magen-Darm-Trakt stören.
Fazit: Mangan - ein essenzielles Spurenelement für Pferde
Eine gute Manganversorgung ist für die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden Deines Pferdes unerlässlich. Durch eine ausgewogene Fütterung, eine regelmäßige Kontrolle der Mineralstoffversorgung und den gezielten Einsatz von Ergänzungsfuttermitteln kannst Du dazu beitragen, dass Dein Pferd optimal mit Mangan versorgt ist. Achte dabei auf die Qualität und Dosierung der Ergänzungsfuttermittel und lasse Dich im Zweifelsfall von einem Experten beraten. So unterstützt Du die Knochenstabilität, das Immunsystem und die Vitalität Deines Pferdes nachhaltig und optimal.
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