Zink Pferd

Zink Pferd

November 02, 2024

Warum dieses Spurenelement so wichtig ist und wie man es in der Fütterung richtig einsetzt 

Warum ist Zink wichtig für Pferde?  

Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Pferdes spielt. Es ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt und unterstützt das Immunsystem, die Hautgesundheit, den Stoffwechsel und sogar die Hufqualität. Ein Zinkmangel kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen, die sich in verschiedenen Symptomen äußern.  

  • Zink und das Immunsystem  
Zink stärkt das Immunsystem des Pferdes und hilft, Krankheitserreger abzuwehren. Besonders in der kalten Jahreszeit oder bei geschwächtem Immunsystem - zum Beispiel nach einer Krankheit oder Belastung - kann eine ausreichende Zinkversorgung die Abwehrkräfte Deines Pferdes unterstützen.  
  • Zink und Haut/Fell  
Dieses Spurenelement ist wichtig für eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Bei Zinkmangel kann die Haut Deines Pferdes trocken und schuppig werden, das Fell stumpf oder sogar brüchig. Auch bei Ekzemen oder Juckreiz kann Zink helfen, die Hautbarriere zu stärken und Heilungsprozesse zu unterstützen. 
  • Zink für die Hufe  
Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet von Zink ist die Hufgesundheit. Zink unterstützt die Bildung und Stabilität der Hornstruktur, was besonders wichtig für die Qualität der Hufe deines Pferdes ist. Gerade wenn die Hufe brüchig oder spröde sind, kann eine Zinkgabe hilfreich sein.  

Zinkmangel bei Pferden: Symptome und Ursachen  

Ein Zinkmangel kann beim Pferd schnell schwerwiegende Folgen haben, da Zink an vielen lebenswichtigen Funktionen beteiligt ist. Die ersten Anzeichen bleiben oft unbemerkt oder werden als unbedeutend abgetan. Ein anhaltender Mangel kann jedoch zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, die das Wohlbefinden des Pferdes stark beeinträchtigen können.  

Symptome von Zinkmangel beim Pferd  

Die Symptome eines Zinkmangels sind vielfältig und können sich in verschiedenen Bereichen äußern. Die häufigsten Anzeichen sind: 

  • Mattes, glanzloses oder schuppiges Fell: Da Zink eine wichtige Rolle für die Gesundheit von Haut und Fell spielt, kann sich ein Mangel schnell im Fell bemerkbar machen. Das Fell wirkt stumpf, glanzlos und kann schuppig sein. Auch der Fellwechsel kann sich bei Zinkmangel verlangsamen.  
  • Hautprobleme: Zink trägt zur Stabilität und Regeneration der Haut bei. Ein Mangel kann die Haut empfindlicher machen und zu Entzündungen oder Ekzemen führen. Zink wird häufig unterstützend bei Pferden mit Sommerekzem oder Mauke eingesetzt, da es die Hautheilung fördert.  
  • Brüchige oder rissige Hufe: Ein stabiles Hufhorn benötigt ausreichend Zink. Ein Mangel kann zu brüchigen, rissigen und weichen Hufen führen, was das Risiko von Hufproblemen erhöht. Pferde mit Zinkmangel zeigen oft eine schlechtere Hufqualität, was langfristig auch zu Lahmheiten führen kann.  
  • Schlechtes Immunsystem und häufigere Infektionen: Da Zink die Immunabwehr unterstützt, sind Pferde mit Zinkmangel anfälliger für Infektionen. Sie werden häufiger krank oder leiden unter Atemwegsproblemen. Auch Wunden heilen bei Pferden mit Zinkmangel langsamer.  
  • Verhaltensänderungen: Zinkmangel kann sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden und die Energie des Pferdes auswirken. Viele Pferde wirken bei Zinkmangel müde, lustlos oder abgeschlagen. Besonders bei jungen Pferden kann ein Zinkmangel auch das Wachstum und die Entwicklung beeinträchtigen. 
  • Stoffwechselstörungen: Zink ist am gesamten Stoffwechsel beteiligt, einschließlich des Eiweißstoffwechsels und der Energiegewinnung. Ein Mangel kann hier die Effizienz beeinträchtigen und dazu führen, dass das Pferd das Futter schlechter verwertet oder langsamer an Gewicht zunimmt. 

Ursachen für Zinkmangel beim Pferd  

Die Ursachen für Zinkmangel können vielfältig sein und hängen häufig mit der Fütterung und Haltung zusammen. Hier einige der häufigsten Ursachen für Zinkmangel bei Pferden:  

  • Einseitige oder unzureichende Fütterung: Die natürliche Aufnahme von Zink erfolgt über das Futter, insbesondere über hochwertiges Heu und Gras. Pferde, die hauptsächlich mit Heu oder Stroh gefüttert werden und wenig Zugang zu frischem Gras haben, bekommen oft zu wenig Zink. Auch Kraftfutter allein reicht selten aus, um den Zinkbedarf vollständig zu decken. 
  • Übermäßiger Einsatz von Getreide: Getreide wie Hafer, Mais oder Gerste können die Aufnahme von Zink im Darm erschweren. Ein hoher Gehalt an Phytinsäure im Getreide blockiert die Aufnahme von Zink und anderen Spurenelementen. Pferde, die viel Getreide erhalten, sind daher besonders gefährdet, an Zinkmangel zu erkranken.  
  • Hohe Eisen- oder Kupfergehalte im Futter: Eisen und Kupfer können ebenfalls die Aufnahme von Zink beeinträchtigen. Ein Überangebot dieser Stoffe, sei es im Futter oder auf mineralstoffreichen Weiden, kann die Zinkaufnahme blockieren und langfristig zu einem Mangel führen. Dies ist besonders problematisch, wenn das Grundfutter - z.B. Heu - von eisenreichen Böden stammt. 
  • Stress und gesundheitliche Belastungen: Pferde, die z.B. durch Turniere, Transport oder andere Belastungen unter Stress stehen, haben oft einen erhöhten Bedarf an Zink. Auch Krankheiten oder Verletzungen können den Zinkbedarf erhöhen, da der Körper zur Regeneration mehr Spurenelemente benötigt. Stress führt zudem häufig zu einer generellen Schwächung des Immunsystems, was die Anfälligkeit für Zinkmangel weiter erhöht.  
  • Stoffwechselerkrankungen: Pferde mit Stoffwechselerkrankungen wie Cushing oder dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) benötigen eine spezielle Fütterung. Bei diesen Pferden kann es aufgrund einer gestörten Nährstoffaufnahme zu Zinkmangel kommen, weshalb die Fütterung genau überwacht werden sollte.  
  • Individuelle Unterschiede: Alter, Rasse und allgemeiner Gesundheitszustand beeinflussen ebenfalls den Zinkbedarf. Ältere oder chronisch kranke Pferde benötigen oft mehr Zink als gesunde Pferde. Auch trächtige Stuten und Fohlen haben oft einen höheren Zinkbedarf. 

Wann sollte Zink ergänzt werden?  

Ein Zinkmangel kann durch Bluttests und -analysen diagnostiziert werden. Wenn Sie bei Ihrem Pferd eines oder mehrere der oben genannten Symptome feststellen, kann es sinnvoll sein, den Zinkstatus überprüfen zu lassen. In Absprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater kann die richtige Dosierung und Fütterung von Zinkpräparaten festgelegt werden.  

Eine ausgewogene Zinkversorgung ist wichtig, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden. In vielen Fällen genügt ein gutes Mineralfutter oder ein spezielles Ergänzungsfutter, das Zink in Kombination mit anderen Spurenelementen wie Selen und Kupfer enthält. 

Wie wird Zink richtig eingesetzt? Tipps für eine optimale Zinkversorgung  

Bei der Fütterung von Zink ist es wichtig, auf die richtige Menge zu achten. Zink ist ein Spurenelement, das bei Überdosierung schädlich sein kann. Eine Überdosierung von Zink kann beispielsweise zu Stoffwechselstörungen führen und die Aufnahme anderer Spurenelemente wie Kupfer oder Selen blockieren.  

Organisch und anorganisch gebundenes Zink

Es gibt verschiedene Zinkquellen: Organisch gebundenes Zink, z. B. in Form von Zinkchelat, wird vom Körper besser aufgenommen als anorganisches Zink, z. B. Zinkoxid. Besonders hochwertige Mineralfutter oder Ergänzungsfuttermittel enthalten häufig organisch gebundenes Zink, das für Pferde leichter verwertbar ist. 

Ergänzungsfuttermittel für Zink

Mineralfutter oder Zinkpräparate in Form von Pellets oder Pulver sind oft ideal, um den täglichen Bedarf zu decken. Achten Sie darauf, dass das Ergänzungsfutter eine ausgewogene Zusammensetzung an Spurenelementen aufweist, also auch Selen, Kupfer und Biotin enthält. Diese Ergänzungsfuttermittel sind speziell auf die Bedürfnisse von Pferden abgestimmt und können oft täglich gegeben werden.   

Um Zink auf natürliche Weise zuzuführen, können bestimmte Kräuter oder zinkhaltige Bestandteile wie Lebertran oder Futterzusätze helfen. Die natürliche Zufuhr von Zink muss jedoch gut geplant werden, um keine Mangelerscheinungen zu riskieren. 

Die richtige Menge 

Wie viel Zink das Pferd tatsächlich braucht, hängt von vielen Faktoren ab. Ein gesundes Pferd benötigt etwa 40 bis 60 mg Zink pro kg Körpergewicht. In besonderen Fällen, z.B. bei nachgewiesenem Mangel, kann der Tierarzt auch eine höhere Dosis empfehlen, die dann als hochdosiertes Präparat verabreicht wird. Generell gilt jedoch: Die Dosierung sollte immer in Absprache mit einem Fachmann erfolgen, um eine Überdosierung zu vermeiden.  

Zink und Selen: Die richtige Balance finden  

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Verhältnis von Zink und Selen. Die beiden Spurenelemente stehen im Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Selen unterstützt die Wirkung von Zink und ist ebenfalls wichtig für das Immunsystem und den Stoffwechsel. Ein Selenmangel kann die Wirkung von Zink beeinträchtigen und sollte daher vermieden werden.  

Wenn du das Futter deines Pferdes aufwerten möchtest, kann eine Mischung aus Zink und Selen sinnvoll sein. Es gibt spezielle Mineralfuttermischungen, die den kombinierten Bedarf beider Spurenelemente decken. Achte jedoch darauf, dass Du nicht beide in hohen Dosen fütterst, da dies zu einer Überdosierung führen kann. 

Zink äußerlich angewendet: Spray und Salbe bei Hautproblemen  

Neben der inneren Anwendung kann Zink auch äußerlich angewendet werden. In Form von Zinksalben oder Zinksprays kann es zur Wundheilung und Pflege bei Hautproblemen eingesetzt werden. Ein Zinkspray eignet sich besonders zur Desinfektion und zum Schutz kleinerer Wunden. Zinksalbe hingegen kann bei rissiger Haut oder Mauke aufgetragen werden, um die Heilung zu unterstützen. Auch Ekzemer profitieren oft von einer äußerlichen Zinkpflege.  

Wichtige Hinweise zur Zinkfütterung  

Bei der Fütterung von Pferden mit Zink sind einige Punkte zu beachten:  

  1. Beratung durch Tierarzt oder Ernährungsberater: Vor allem bei gesundheitlichen Problemen sollte die Zinkdosierung mit einem Experten abgestimmt werden.  
  2. Regelmäßige Kontrolle: Eine Blutuntersuchung kann helfen, den aktuellen Zinkspiegel und Bedarf besser einzuschätzen.  
  3. Dosierung beachten: Überdosierungen können toxisch wirken und zu Stoffwechselstörungen führen. 
  4. Futterqualität: Auf hochwertige Pferdefuttermittel oder Ergänzungsfuttermittel achten, die eine gute Bioverfügbarkeit aufweisen und möglichst organisch gebundene Spurenelemente enthalten.  

Fazit: Zink als wichtiges Spurenelement in der Pferdefütterung  

Zink ist für Pferde ein unverzichtbares Spurenelement, das an vielen Körperprozessen beteiligt ist. Mit der richtigen Fütterung kann man dafür sorgen, dass das Pferd gut versorgt ist und keine Mangelerscheinungen auftreten. Ob als Ergänzungsfutter, Mineralfutter oder in Kombination mit Selen - Zink stärkt die Gesundheit Deines Pferdes und trägt zu einem glänzenden Fell, einem stabilen Immunsystem und gesunden Hufen bei. 

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