Mineralstoffe Pferd

Mineralstoffe Pferd

June 06, 2025

Warum sie so wichtig sind und wie du sie richtig fütterst

Ob Sportpferd, Freizeitpartner oder Senior im Ruhestand – jedes Pferd braucht eine ausgewogene Versorgung mit Mineralstoffen, um gesund, leistungsfähig und vital zu bleiben. In diesem Ratgeber erfährst du, warum Mineralstoffe für Pferde so wichtig sind, wie du den Bedarf richtig einschätzt und worauf du bei der Fütterung von Mineralfutter und Ergänzungsfutter achten solltest. Natürlich gehen wir auch auf natürliche Mineralstoffe, die speziellen Bedürfnisse alter Pferde und die Bedeutung eines Blutbildes ein. 

Was sind Mineralstoffe und warum braucht dein Pferd sie?

Mineralstoffe sind lebensnotwendige, anorganische Bestandteile der Nahrung, die im Körper deines Pferdes für eine Vielzahl biologischer Prozesse gebraucht werden. Anders als Vitamine, die organischen Ursprungs sind, kann der Organismus Mineralstoffe nicht selbst herstellen – sie müssen also über das Futter zugeführt werden. Man unterteilt sie grob in Mengenelemente (z. B. Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium) und Spurenelemente (z. B. Zink, Selen, Kupfer, Eisen oder Mangan). Diese beiden Gruppen sind zwar unterschiedlich in ihrer Konzentration im Körper vertreten, aber gleichermaßen wichtig für die Gesundheit. 

Dein Pferd benötigt Mineralstoffe für nahezu alle lebenswichtigen Funktionen:

  • Stoffwechsel: Mineralstoffe sind an enzymatischen Prozessen beteiligt, die den Energiestoffwechsel und die Funktion von Organen regulieren. 
  • Nerven und Muskulatur: Insbesondere Magnesium, Kalium und Calcium spielen eine zentrale Rolle bei der Reizweiterleitung und der Muskelkontraktion. Ein Mangel kann zu Nervosität, Verspannungen oder sogar zu Muskelkrämpfen führen. 
  • Knochen und Zähne: Vor allem Calcium und Phosphor sind wichtige Baustoffe für das Skelettsystem. Ein dauerhaftes Ungleichgewicht kann zu Problemen wie Knochenschwäche oder Zahnproblemen führen. 
  • Immunsystem: Mineralstoffe wie Zink, Selen oder Kupfer stärken die Abwehrkräfte und unterstützen eine schnelle Wundheilung. 
  • Haut, Fell und Hufe: Ein glänzendes Fell und feste Hufe hängen maßgeblich von einer guten Versorgung mit Zink, Kupfer und anderen Spurenelementen ab. Gerade beim Fellwechsel wird deutlich, wie sehr der Körper auf eine reibungslose Nährstoffversorgung angewiesen ist. 
  • Fruchtbarkeit und Hormonhaushalt: Auch bei Zuchtpferden spielen Mineralstoffe eine große Rolle. Sie beeinflussen die Fruchtbarkeit und unterstützen eine gesunde Trächtigkeit sowie die Entwicklung des Fohlens. 
  • Entgiftung und Organgesundheit: Die Leber benötigt als wichtigstes Entgiftungsorgan ausreichend Mikronährstoffe, um Stoffwechselgifte und Umweltbelastungen verarbeiten zu können. 

Obwohl viele Futtermittel Mineralstoffe enthalten, reicht die Menge aus dem Grundfutter (Heu, Gras, Stroh) oft nicht aus – besonders, wenn dein Pferd besondere Anforderungen hat, z. B. durch sportliche Aktivität, Krankheit, Alter oder Stress. Auch nährstoffarme Böden und dadurch mineralstoffarme Gräser auf der Weide können zu einer unzureichenden natürlichen Versorgung führen. Zusätzlich beeinflussen Haltungsform, Futterzusammensetzung und Verdauungsgesundheit die Aufnahme und Verwertung dieser Nährstoffe stark. 

Daher ist es wichtig, die Versorgung mit Mineralstoffen regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf gezielt zu ergänzen. Ob über spezielle Mineralfutterprodukte, natürliche Kräuter, Pellets oder individuell abgestimmte Zusätze – entscheidend ist, dass dein Pferd alles bekommt, was es wirklich braucht. So bleibt es gesund, leistungsfähig und fühlt sich rundum wohl – vom Magen bis zur Mähne. 

Die wichtigsten Mineralstoffe für Pferde im Überblick 

Hier ist eine kleine Auswahl wichtiger Mineralien und Spurenelemente, die dein Pferd regelmäßig braucht: 

  • Calcium: Für Knochen, Zähne und Muskulatur 
  • Magnesium: Unterstützt Nerven und Muskeln. 
  • Zink: Wichtig für Haut, Fell, Immunsystem und Wundheilung 
  • Selen: Antioxidans, schützt Zellen vor freien Radikalen 
  • Mangan: unterstützt den Aufbau von Bindegewebe und Knorpel. 
  • Vitamin E und weitere Vitamine: Ergänzen die Wirkung der Mineralien. 

Reicht die Grundration an Mineralstoffen im Pferdefutter aus?

In der Natur nehmen Pferde über Gräser, Kräuter und Weidepflanzen viele natürliche Mineralstoffe auf. Aufgrund der Nährstoffarmut unserer Böden ist die Versorgung allein über Heu, Weide und Standardfutter jedoch oft nicht mehr ausreichend. 

Vor allem, wenn du: 

  • getreidefreies Futter gibst 
  • dein Pferd viel arbeitet oder wächst. 
  • es Probleme mit Magen, Darm oder der Leber hat. 
  • ein altes Pferd versorgst 
  • besondere Ansprüche hat (z. B. Fellwechsel, Hufprobleme, Atemwege), 

Dann ist eine gezielte Ergänzung mit Mineralfutter oft notwendig. 

Wie wendest du Ergänzungsfutter richtig an? 

Nicht jedes Pferd braucht die gleiche Menge. Eine individuelle Betrachtung ist entscheidend. Hier ein paar Tipps zur richtigen Anwendung und Dosierung: 

1. Mineralfutter auswählen 

Achte auf Qualität und Inhaltsstoffe. Hochwertige Produkte enthalten keine unnötigen Füllstoffe, sind getreidefrei und melassefrei und somit gut verträglich. Finde heraus, welche Darreichungsform (Pulver, Pellets oder flüssig) dein Pferd gut annimmt. 

2. Dosierung anpassen 

Nicht überdosieren! Auch zu viele Mineralien können schaden. Achte auf die Herstellerangaben. Noch besser ist es, ein Blutbild beim Tierarzt machen zu lassen, um gezielt auf Mängel reagieren zu können. 

3. Bedarf individuell einschätzen 

Pferde haben je nach Alter, Haltung, Leistung und Gesundheitszustand sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Ein Pony auf der Weide braucht etwas anderes als ein Sportpferd im Stall. 

Woran erkennst du einen Mineralstoffmangel beim Pferd? 

Ein Mineralstoffmangel kann sich schleichend entwickeln und wird deshalb leider oft erst spät erkannt. Die Symptome sind häufig unspezifisch und ähneln anderen gesundheitlichen Problemen. Umso wichtiger ist es, dein Pferd aufmerksam zu beobachten und erste Warnzeichen ernst zu nehmen. Denn nur wenn alle Mineralien und Spurenelemente in ausreichender Menge vorhanden sind, kann der Körper deines Pferdes optimal funktionieren. 

Typische Symptome eines Mineralstoffmangels: 

Einige der häufigsten Anzeichen, die auf eine Unterversorgung mit Mineralstoffen hinweisen können, sind: 

  • Mattes, stumpfes oder schuppiges Fell: vor allem im Fellwechsel, kann auf einen Mangel an Zink oder Kupfer hinweisen. 
  • Brüchige oder rissige Hufe: Oft ist ein Zink- oder Biotinmangel die Ursache, aber auch andere Mineralstoffe spielen eine Rolle. 
  • Verzögerter Fellwechsel oder starker Haarausfall: Kann auf einen Mangel an Zink, Selen oder Proteinen hinweisen. 
  • Allgemeine Leistungsschwäche oder schnelle Ermüdung: z. B. bei Eisen- oder Magensiumdefizit. 
  • Muskelverspannungen, Steifheit oder Krämpfe: typisches Symptom bei Magnesiummangel, eventuell auch bei Calciummangel. 
  • Nervosität, Schreckhaftigkeit oder Unruhe: Oft verursacht durch einen Mangel an Magnesium oder Kalium. 
  • Schwaches Immunsystem: Häufige Infekte, schlechte Wundheilung oder Neigung zu Hautproblemen können mit einem Zink- oder Selenmangel zusammenhängen. 
  • Fruchtbarkeitsprobleme: Insbesondere bei Stuten oder Zuchthengsten kann ein Ungleichgewicht im Mineralhaushalt die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. 
  • Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme: können etwa bei Kupfermangel oder einer gestörten Darmflora auftreten, die die Nährstoffaufnahme behindert. 

Gerade bei alten Pferden zeigt sich ein Mineralstoffmangel oft subtiler, zum Beispiel durch langsamen Muskelabbau, einen steiferen Bewegungsablauf oder allgemeine Mattigkeit. Auch chronisch kranke Tiere oder Pferde mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt sind besonders anfällig. 

Was kann die Ursache sein? 

Ein Mangel kann entweder durch folgende Faktoren entstehen: 

  • unzureichende Aufnahme über das Futter: zum Beispiel bei mineralstoffarmen Böden, einseitiger Ration (z. B. nur Heu), getreidefreier Fütterung ohne gezielte Ergänzung oder minderwertigem Pferdefutter. 
  • Erhöhter Bedarf: zum Beispiel bei Sportpferden, tragenden oder säugenden Stuten, jungen Pferden im Wachstum oder im Fellwechsel. 
  • Störungen im Verdauungstrakt: Wenn der Darm geschwächt ist, können Mineralstoffe schlechter aufgenommen werden. 
  • Verlust über Schweiß oder Erkrankungen: Starkes Schwitzen, Durchfall oder Leberprobleme können den Mineralstoffhaushalt zusätzlich belasten. 

Was tun bei Verdacht auf Mangel? 

Wenn du eines oder mehrere der genannten Symptome beobachtest, solltest du nicht einfach „ins Blaue hinein” ein Ergänzungsfuttermittel geben. Denn zu viele Mineralstoffe können genauso problematisch sein wie zu wenige. 

Empfehlung: Lass ein Blutbild erstellen, denn das ist die sicherste Methode, um herauszufinden, welche Mineralien, Spurenelemente oder Vitamine deinem Pferd wirklich fehlen. In Kombination mit einer Rationsanalyse lässt sich der tatsächliche Bedarf sehr gut einschätzen. 

Ein individuell abgestimmtes Mineralfutter oder Ergänzungsprodukt kann dann gezielt helfen, die Versorgungslücke zu schließen, ohne das Pferd unnötig zu belasten. So beugst du nicht nur akuten Mängeln vor, sondern schützt auch langfristig die Gesundheit und Leistungsfähigkeit deines Pferdes. 

Blutbild als Grundlage – wie findest du den tatsächlichen Bedarf heraus? 

Ein Blutbild gibt dir genaue Hinweise darauf, wie gut dein Pferd mit Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen versorgt ist. So kannst du gezielt auffüttern, statt ins Blaue hinein zu dosieren. Das spart Geld, schont die Gesundheit und verbessert die Versorgung optimal. 

Fazit 

Eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen ist ein zentraler Baustein für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes. Ob durch hochwertiges Grundfutter, spezielle Mineralfutterprodukte oder natürliche Kräuter – wichtig ist, dass du individuell auf die Bedürfnisse deines Pferdes eingehst. Achte auf die Qualität der Produkte, beobachte die Wirkung genau und lass im Zweifel ein Blutbild erstellen. 

So sorgst du für eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mineralstoffen, die dein Pferd gesund, fit und glücklich macht – ganz egal, ob es auf der Weide, im Stall oder im Training ist. 

Häufige Fragen (FAQ) 

Wie oft sollte ich Mineralstoffe füttern? 

  • Täglich, da Mineralstoffe regelmäßig zugeführt werden müssen, da der Körper sie nicht speichern kann. 

Kann ich meinem Pferd zu viele Mineralien geben? 

  • Ja, eine Überdosierung kann schädlich sein. Daher ist es wichtig, immer auf die Dosierung zu achten oder vorher ein Blutbild machen zu lassen. 

Welche Mineralstoffe sind für alte Pferde besonders wichtig? 

  • Bei alten Pferden steigt oft der Bedarf an Magnesium, Zink, Selen und Vitamin E. Auch die Leber- und Darmfunktion sollte unterstützt werden. 

Was ist besser: Pellets oder Pulver? 

  • Das hängt vom Pferd ab. Pellets sind praktisch, Pulver oft natürlicher. Wichtig sind die Qualität und die gute Annahme durch das Pferd. 

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