Futterplan Pferd

Futterplan Pferd

May 19, 2025

So erstellst du die optimale Ration für dein Pferd

Ein passender Futterplan ist der Schlüssel zu Gesundheit, Leistungsbereitschaft und Wohlbefinden deines Pferdes. Ob Freizeitpartner oder Sportpferd – jedes Pferd hat individuelle Bedürfnisse. In diesem Ratgeber erfährst du, wozu ein Futterplan gut ist, wie du ihn anwendest, worauf du bei der Fütterung achten solltest und wie Ergänzungsfuttermittel sinnvoll unterstützen können. Außerdem erhältst du Tipps zur Futterberechnung, eine mögliche Vorlage oder Tabelle und Hinweise zu häufigen Fehlern in der Pferdefütterung. 

Warum ein Futterplan für Pferde so wichtig ist 

Die artgerechte Fütterung von Pferden ist eine echte Wissenschaft. Ein gut durchdachter Futterplan unterstützt dein Pferd in vielerlei Hinsicht. 

  • Er erhält die Gesundheit: Ein ausgewogener Plan schützt vor Mangelerscheinungen oder Überversorgung. 
  • Er fördert die Muskulatur: gerade bei Sport- und Jungpferden ist die richtige Ration entscheidend. 
  • Verhindert Fütterungsfehler: Zu viel Kraftfutter, zu wenig Raufutter oder ein Mangel an Mineralfutter sind häufige Ursachen für gesundheitliche Probleme. 
  • Individuelle Anpassung: Jedes Pferd hat eigene Ansprüche, die von Alter, Rasse, Arbeitspensum und Stoffwechseltyp abhängen. 

Anwendung: So nutzt du einen Futterplan richtig 

Ein Futterplan für Pferde ist mehr als nur eine Liste von Futtermengen. Er ist ein Werkzeug, mit dem du: 

  • die tägliche Ration genau berechnen kannst, 
  • Futterart und -menge auf die Bedürfnisse deines Pferdes abstimmst, 
  • Ergänzungsfuttermittel und -stoffe gezielt einsetzt, 
  • und die Gesundheit Deines Pferdes langfristig sicher unterstützt. 

Nutze deinen Plan täglich und achte auf Veränderungen beim Gewicht, Fell, Verhalten oder der Leistungsbereitschaft deines Pferdes. All das gibt Hinweise darauf, ob der Plan noch passt. 

Was gehört in einen guten Futterplan?

Ein guter Futterplan für Pferde ist mehr als eine Aufzählung von Futtermitteln. Vielmehr geht es darum, die individuellen Bedürfnisse deines Pferdes zu erkennen und gezielt darauf einzugehen. Dabei spielen mehrere Komponenten eine zentrale Rolle, die miteinander im Gleichgewicht stehen sollten. Im Folgenden erfährst du, welche Bestandteile in keinem Futterplan fehlen dürfen und warum sie so wichtig sind. 

1. Raufutter: Die Basis jeder Pferdefütterung 

Raufutter, also Heu, Silage oder Stroh, bildet die Grundlage jeder Pferderation. Es ist für die Gesundheit des Verdauungstraktes unverzichtbar und sorgt für eine gesunde Darmflora. Pferde sind von Natur aus Dauerfresser und benötigen über den Tag verteilt kleine Mengen faserreiches Futter. 

Empfehlung: Pro 100 kg Körpergewicht solltest du mindestens 1,5 bis 2 kg Heu täglich füttern. Bei Sportpferden oder schwerfuttrigen Pferden kann die Menge auch höher sein. Achte auf Qualität: Das Heu sollte staubfrei, nicht schimmelig und angenehm riechend sein. 

2. Kraftfutter – Energie bei Bedarf 

Nicht jedes Pferd braucht Kraftfutter – im Gegenteil: Freizeitpferde kommen oft gut allein mit Raufutter und Mineralfutter aus. Pferde im Training, Jungpferde im Wachstum oder schwerfuttrige Tiere benötigen jedoch oft zusätzliches Kraftfutter, um ihren Energiebedarf zu decken. 

Klassiker wie Hafer eignen sich gut, da sie leicht verdaulich und gut dosierbar sind. Alternativen wie Pellets oder Müslis enthalten oft zusätzlich Vitamine und Mineralien – hier solltest du aber genau auf die Zusammensetzung achten. 

Wichtig: Die Ration an Kraftfutter sollte immer individuell berechnet werden. Eine Überfütterung kann zu Verdauungsproblemen, Übergewicht oder Stoffwechselstörungen führen. 

3. Mineralfutter – die unterschätzte Grundlage 

Ein hochwertiges Mineralfutter ist ein essenzieller Bestandteil im Futterplan für jedes Pferd – unabhängig von Leistung oder Haltung, obwohl es oft vernachlässigt wird. Es liefert wichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, die im Grundfutter meist nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. 

Tipp: Wähle ein Mineralfutter, das zum Bedarf deines Pferdes passt (z. B. für Sportpferde, Senioren oder Zuchtstuten), und achte auf die Empfehlungen des Herstellers. Eine Überdosierung sollte unbedingt vermieden werden! 

4. Ergänzungsfutter – gezielt und bedarfsorientiert einsetzen 

Ergänzungsfuttermittel sind kein Muss, können aber sinnvoll sein, wenn ein spezifischer Bedarf besteht. Das kann beispielsweise bei Muskelaufbau, Hautproblemen, einem schwachen Immunsystem oder zur Gelenkunterstützung der Fall sein. Auch bei Stoffwechselstörungen oder im Fellwechsel kann ein gezielter Zusatz helfen. 

Beispiele für Ergänzungsfutter: 

  • Aminosäuren für die Muskulatur 
  • Kräutermischungen für die Atemwege oder die Verdauung 
  • Öle für Haut, Fell und Energie 
  • Probiotika für den Darm. 

Wichtig: Füttere nicht einfach „nach Gefühl“. Lass im Zweifelsfall ein Blutbild erstellen oder ziehe einen Futterberater hinzu, bevor du Ergänzungsfuttermittel verabreichst. 

5. Wasser – das oft vergessene „Futter“ 

Es klingt banal, ist aber lebenswichtig: Pferde brauchen stets Zugang zu frischem, sauberem Wasser. Ein 600 kg schweres Pferd trinkt je nach Wetter, Aktivität und Futtermenge zwischen 20 und 60 Litern am Tag. 

Besonders bei der Fütterung von Trockenfutter oder hohen Kraftfuttermengen ist eine ausreichende Wasseraufnahme entscheidend, um Koliken zu vermeiden. 

6. Futterzubehör – Für die praktische Umsetzung 

Auch das passende Zubehör spielt eine Rolle beim Thema Fütterung. Futterwaagen, Tröge, Futtereimer und Raufutterraufen helfen dir, die Ration genau abzumessen und hygienisch zu verfüttern. Vor allem bei mehreren Pferden oder empfindlichen Tieren sorgt das richtige Zubehör für mehr Sicherheit und Kontrolle. 

Insgesamt sollte ein Futterplan gut durchdacht und regelmäßig überprüft werden. Pferde verändern sich – sei es durch Training, Alter, Jahreszeit oder Krankheit. Daher ist es sinnvoll, den Plan in regelmäßigen Abständen neu zu berechnen und gegebenenfalls anzupassen. Mit dem richtigen Wissen und etwas Erfahrung kannst du so die optimale Fütterung für dein Pferd sicherstellen. 

Futterplan berechnen – So gehst du vor

Beim Berechnen der Futterration spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. 

  • Gewicht und Alter des Pferdes, 
  • Arbeitsleistung (Freizeit, Turnier, Zucht) 
  • Körperkondition (zu dick, zu dünn, muskulös). 
  • Rasse und Temperament. 
  • Gesundheitszustand (z. B. EMS, Cushing, Allergien). 

Ein einfaches Beispiel:

Ein Warmblut mit 600 kg Gewicht im moderaten Training benötigt täglich ca.: 

  • 9–12 kg Heu 
  • 1–2 kg Kraftfutter (z. B. Hafer) 
  • 100–150 g Mineralfutter. 
  • evtl. Ergänzungsfutter für Gelenke oder Muskulatur. 

Tipp: Nutze eine Tabelle oder Vorlage, um deine Berechnungen festzuhalten. So kannst du den Plan regelmäßig anpassen. 

Vorlage und Tabelle für deinen Futterplan 

Hier findest du eine einfache Futterplan-Vorlage zur Orientierung. 

Futtermittel 

Menge pro Tag 

Zweck 

Hinweise 

Heu 

10 kg 

Raufutter, Verdauung, Sättigung 

Sauber, schimmelfrei 

Hafer 

1,5 kg 

Energie, Leistungsfähigkeit 

Langsam anfüttern 

Mineralfutter 

120 g 

Mineralien, Spurenelemente 

Herstellerangaben beachten 

Ergänzungsfutter 

nach Bedarf 

Unterstützung z. B. für Gelenke 

Nur bei gezieltem Bedarf 

Wasser 

ad libitum 

Lebensnotwendig 

Täglich frisches Wasser 

Häufige Fehler bei der Fütterung von Pferden 

Auch mit einem Plan kann einiges schieflaufen. Achte auf diese typischen Fehler: 

  • Zu wenig Raufutter: Dies ist die häufigste Ursache für Verdauungsprobleme und Langeweile. 
  • Falscher Einsatz von Kraftfutter: Nicht jedes Pferd braucht Hafer oder Müsli! 
  • Überdosierung von Ergänzungsfutter: Mehr ist nicht immer besser – gerade bei Vitaminen kann es kritisch werden. 
  • Kein Plan für Ruhephasen: Pferde im Urlaub oder mit Verletzung brauchen angepasste Rationen. 
  • Veralteter Plan: ist ebenfalls problematisch, da sich Körpergewicht und Arbeitsbelastung ändern – also kontrolliere und passe ihn regelmäßig an. 

Fazit 

Ein durchdachter Futterplan hilft dir, die optimale Versorgung deines Pferdes sicherzustellen – angepasst an seine Arbeit und Bedürfnisse. Er gibt dir Struktur und Übersicht und sorgt für mehr Sicherheit bei der Fütterung. Mit einer passenden Vorlage oder Tabelle, regelmäßigen Anpassungen und dem gezielten Einsatz von Ergänzungsfutter hast du alles in der Hand, um dein Pferd rundum gut zu versorgen. 

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