Magenschoner Pferd

Magenschoner Pferd

June 20, 2025

Natürliche Unterstützung bei Magenproblemen 

Magenprobleme sind bei Pferden leider keine Seltenheit. Stress, Fütterungsfehler oder eine unausgewogene Ernährung können schnell zu einer Reizung der Magenschleimhaut oder sogar zu Magengeschwüren führen. Hier kommen Magenschoner ins Spiel: spezielle Produkte, die den Magen unterstützen, schützen und bei der Regeneration helfen können. 

In diesem Ratgeber erfährst du, welche Wirkung Magenschoner haben, wie sie angewendet und gefüttert werden sollten und worauf du bei der Auswahl und Dosierung achten solltest. So kannst du deinem Pferd helfen, Magenproblemen vorzubeugen oder diese effektiv zu behandeln. 

Warum Magenschoner fürs Pferd wichtig sind 

Pferde sind von Natur aus Dauerfresser – ihr Magen produziert rund um die Uhr Magensäure, unabhängig davon, ob sich gerade Futter im Magen befindet. Steht dem Pferd dann nicht regelmäßig Raufutter zur Verfügung oder kommt es durch Training, Transport oder Stallwechsel zu Stress, kann die überschüssige Magensäure die Magenschleimhaut angreifen. Die Folgen können Reizungen, Entzündungen und im schlimmsten Fall Magengeschwüre sein. 

Ein Magenschoner kann hier eine sinnvolle Unterstützung bieten. Die meisten Produkte enthalten eine Kombination aus schleimhautschützenden Substanzen, Kräutern und Mineralien, die den Magen beruhigen, die Magensäure puffern und die Verdauung fördern. 

Die Wirkung von Magenschonern beim Pferd: Schutz und Regeneration für den sensiblen Magen 

Die Wirkung basiert auf einer Kombination aus verschiedenen Mechanismen, die die empfindliche Magenschleimhaut gezielt unterstützen, überschüssige Magensäure binden und die natürliche Magenfunktion stabilisieren. Gerade bei Pferden mit häufigem Stress, einem empfindlichen Magen oder bereits bestehenden Magenproblemen ist die richtige Unterstützung entscheidend, um das Gleichgewicht im Verdauungstrakt wiederherzustellen. 

1. Schutz der Magenschleimhaut 

Ein zentraler Wirkmechanismus von Magenschonern ist der Aufbau einer schützenden Barriere auf der Magenschleimhaut. Bestimmte Inhaltsstoffe, wie Leinsamen, Pektine aus Obstfasern, Ulmenrinde oder Algenextrakte, bilden einen Schleimfilm, der sich wie eine Schutzschicht über die Schleimhaut legt. Dieser Film wirkt reizlindernd, schützt die Magenwand vor direktem Kontakt mit der Magensäure und fördert die Regeneration bereits angegriffener Bereiche. 

2. Pufferung überschüssiger Magensäure 

Viele Magenschoner enthalten Substanzen wie Calciumcarbonat, Magnesiumhydroxid oder Bentonit. Diese natürlichen Säurepuffer regulieren den pH-Wert im Magen. Diese Stoffe binden überschüssige Magensäure. Das ist besonders bei Pferden hilfreich, die über längere Zeit zu wenig Raufutter bekommen oder stressbedingt zu viel Säure produzieren. Durch die Neutralisierung der Magensäure wird das Risiko von Reizungen oder Magengeschwüren deutlich gesenkt. 

3. Förderung der Schleimproduktion und der Verdauung 

Ein gesunder Pferdemagen produziert nicht nur Magensäure, sondern auch Schleim, der die Magenwand bedeckt und sie so schützt. Einige Magenschoner für Pferde regen gezielt diese Schleimproduktion an, beispielsweise durch enthaltene Kräuter wie Süßholzwurzel, Kamille oder Fenchel. Diese Heilpflanzen wirken zusätzlich entzündungshemmend, beruhigen den Magen-Darm-Trakt und können Krämpfen oder Blähungen vorbeugen. 

Darüber hinaus fördern bestimmte Produkte die gesamte Verdauung, indem sie präbiotisch wirken oder die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen. Das ist besonders wichtig, da ein gestörter Magen oft auch Auswirkungen auf den restlichen Verdauungstrakt hat – von Appetitlosigkeit bis hin zu Kotwasser oder Durchfall. 

4. Stressreduktion über den Magen-Darm-Trakt 

Interessant ist auch, dass einige natürliche Inhaltsstoffe eine stressreduzierende Wirkung haben können – zumindest indirekt. Denn ein entspannter Verdauungstrakt bedeutet weniger Stress für den Organismus. So unterstützen Magenschoner mit adaptogenen Kräutern (wie z. B. Ashwagandha oder Rosenwurz in manchen Spezialprodukten) nicht nur den Magen, sondern helfen dem Pferd auch, besser mit Belastungssituationen umzugehen. 

Kurz zusammengefasst: Was bewirken Magenschoner beim Pferd? 

  • Schützen die Magenschleimhaut vor Reizungen durch Magensäure. 
  • binden und neutralisieren überschüssige Säure. 
  • fördern die Schleimproduktion als natürlichen Magenschutz. 
  • beruhigen den Verdauungstrakt durch pflanzliche Inhaltsstoffe. 
  • Stärken die Darmflora und damit die gesamte Verdauung. 
  • Lindern Magenbeschwerden wie Sodbrennen, Unruhe oder Appetitlosigkeit. 

Bei regelmäßiger Einnahme können sie sogar dabei helfen, Magengeschwüren vorzubeugen. 

Wichtige Inhaltsstoffe in Magenschonern für Pferde und ihre Wirkung 

Ein guter Magenschoner sollte nicht nur verträglich, sondern auch wirkungsvoll zusammengesetzt sein. Die folgenden natürlichen Inhaltsstoffe sind in vielen hochwertigen Produkten enthalten und haben sich in der Praxis bewährt: 

Leinsamen (geschrotet oder extrudiert) 

  • Wirkung: Beim Quellen bildet er einen schützenden Schleimfilm über der Magenschleimhaut. 
  • Gut für: Reizungslinderung, Unterstützung bei der Regeneration. 
  • Besonders geeignet bei: empfindlichen Pferden, beginnenden Magenproblemen. 

Ulmenrinde (Slippery Elm) 

  • Wirkung: schleimbildend und beruhigend für Magen und Darm 
  • Gut für: Schutz der Magenschleimhaut, Entzündungshemmung 
  • Besonders geeignet bei: akuten Reizungen oder nervösen Pferden 

Süßholzwurzel 

  • Wirkung: regt die Schleimproduktion an, entzündungshemmend 
  • Gut für: Heilung der Magenschleimhaut, Schutz vor Säure 
  • Achtung: Nur kurweise füttern (nicht dauerhaft ohne tierärztliche Rücksprache). 

Kamille 

  • Wirkung: beruhigend, krampflösend, entzündungshemmend 
  • Gut für: Magen-Darm-Beschwerden, Unruhe, Stress 
  • Besonders sinnvoll bei: nervösen Pferden und bei Futterumstellungen 

Heilerde (z. B. Bentonit oder Montmorillonit) 

  • Wirkung: Bindung von überschüssiger Magensäure, Giftstoffen und Gasen 
  • Gut für: Entgiftung, Pufferung, Stabilisierung des Verdauungssystems 
  • Geeignet bei: Magensäureüberschuss, Kotwasser, Blähungen 

Pektine (z. B. aus Apfeltrester oder Zuckerrüben) 

  • Wirkung: Sie bilden einen sanften Gel-Schutzfilm im Magen. 
  • Gut für: Schleimhautschutz, sanfte Verdauungsförderung 
  • Besonders geeignet für: leicht futtersensible Pferde. 

Algen (z. B. Lithothamnium)

  • Wirkung: Natürlicher Säurepuffer mit basischen Mineralien 
  • Gut für: Regulierung des pH-Werts im Magen, Mineralstoffversorgung 
  • Ideal für: Pferde mit häufigem Magenübersäuern 

Flohsamenschalen 

  • Wirkung: Quellen stark auf, fördern die Verdauung und binden Schadstoffe
  • Gut für: Darmpflege, Regulierung der Darmflora, Kotwasserprobleme 
  • Sinnvoll bei: Pferden mit empfindlichem Verdauungssystem 

Pro- und Präbiotika (z. B. Lebendhefen, MOS) 

  • Wirkung: Sie unterstützen die gesunde Darmflora und verbessern die Nährstoffaufnahme 
  • Gut für: Langfristige Unterstützung von Magen und Darm 
  • Besonders wichtig: nach Wurmkuren, bei der Gabe von Medikamenten oder bei chronischen Problemen 

Anwendung und Fütterung von Magenschonern beim Pferd 

Die Anwendung von Magenschonern erfolgt in der Regel kurweise über mehrere Wochen, je nach Schweregrad der Beschwerden und der Empfehlung des Tierarztes. Du kannst Magenschoner auch präventiv einsetzen, beispielsweise bei einem Stallwechsel, vor einem Turnier oder in stressreichen Phasen. 

Fütterung und Dosierung 

Achte bei der Fütterung unbedingt auf die Dosierungsempfehlung des Herstellers. Viele Produkte werden ein- bis zweimal täglich ins Kraft- oder Mashfutter gemischt. Einige Magenschoner sind flüssig, andere sind als Pulver oder Pellets erhältlich. 

Je nach Produktart solltest du folgende Punkte beachten: 

  • Flüssige Magenschoner: Meist leicht zu verabreichen, gut geeignet für wählerische Pferde. 
  • Pulver und Pellets: Lassen sich einfach ins Futter mischen, sollten aber gut akzeptiert werden. 
  • Mit Wasser angerührte Produkte (z. B. mit Leinsamen): Beachte die kurze Quellzeit! 

Tipp: Füttere den Magenschoner möglichst vor dem Reiten oder vor anderen stressigen Situationen, damit der Magen geschützt ist. 

Worauf du bei der Auswahl eines Magenschoners achten solltest

Nicht jeder Magenschoner für Pferde ist gleich gut geeignet. Achte beim Kauf auf folgende Punkte: 

  • Natürliche Inhaltsstoffe ohne unnötige Zusätze 
  • Klare Deklaration der Zusammensetzung 
  • Produkte, die gezielt auf die Magenschleimhaut abgestimmt sind. 
  • Keine künstlichen Aromastoffe oder Zuckerzusätze. 
  • Gute Verträglichkeit, besonders wichtig bei sensiblen Pferden 
  • Erfahrungsberichte und ggf. Empfehlungen vom Tierarzt 

Wenn dein Pferd bereits unter Magengeschwüren leidet, ist es ratsam, den Magenschoner in Absprache mit dem Tierarzt auszuwählen. Gerade bei stärkeren Beschwerden kann eine Kombination aus Medikamenten und Ergänzungsfuttermitteln notwendig sein. 

Magenschoner zur Vorbeugung – macht das Sinn? 

Ja, definitiv! Viele Pferde reagieren empfindlich auf Stress, beispielsweise durch Transport, Turniere, neue Herdenkonstellationen oder Veränderungen im Trainingsplan. Auch längere Fresspausen oder die Gabe von Kraftfutter auf leeren Magen können dem empfindlichen Pferdemagen zusetzen. 

Ein guter Magenschoner kann dabei helfen, den Magen zu stabilisieren und Magenerkrankungen vorzubeugen. Besonders bei Pferden mit bekannten Magenproblemen oder einem empfindlichen Verdauungssystem ist die regelmäßige, kurweise Gabe empfehlenswert. 

Fazit 

Ob zur Vorbeugung, als Unterstützung bei der Behandlung oder zur Regeneration – ein hochwertiger Magenschoner kann deinem Pferd helfen, Magenprobleme zu lindern oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Besonders in stressigen Phasen, bei häufigem Training oder bei empfindlichen Pferden lohnt sich ein Blick auf passende Produkte. 

Denke daran: Eine ausgewogene Fütterung, regelmäßiger Zugang zu Raufutter, eine stressarme Haltung und eine gute Betreuung durch einen Tierarzt bilden die Basis für einen gesunden Pferdemagen. Ergänzungsfuttermittel wie Magenschoner können diesen Weg sinnvoll begleiten und unterstützen. 

Häufige Fragen zum Thema Magenschoner für Pferde (FAQ) 

Wie lange sollte ich einen Magenschoner füttern? 

In der Regel über 4–6 Wochen, bei Bedarf auch länger. Halte Rücksprache mit dem Tierarzt. 

Kann ich Magenschoner auch dauerhaft geben? 

Bei empfindlichen Pferden oder anhaltendem Stress kann eine langfristige Fütterung sinnvoll sein, am besten in Intervallen. 

Welche Inhaltsstoffe sind besonders wirksam? 

Zu den häufig genutzten natürlichen Helfern zählen Leinsamen, Kamille, Süßholzwurzel, Heilerde, Ulmenrinde, Pektine und Präbiotika. 

Hilft ein Magenschoner auch bei Durchfall oder Kotwasser? 

Nicht direkt, aber durch die Unterstützung des Magen-Darm-Trakts kann sich auch hier eine positive Wirkung ergeben. 

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